20. Mai, 2024

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Russlands Luftfahrt ohne Sanktionen?

Geheimes Netzwerk enthüllt: Wie Russland trotz westlicher Sanktionen seine Flugzeuge weiterhin in der Luft hält.

Russlands Luftfahrt ohne Sanktionen?
Sanktionen durchbrochen: Ein Airbus A350 der Aeroflot landet in Moskau, trotz internationaler Versuche, Russlands Zugang zu westlicher Luftfahrttechnologie zu blockieren.

Ausgangslage: Sanktionen gegen die russische Luftfahrt

Die westlichen Sanktionen, eingeführt als direkte Antwort auf Russlands Aggression in der Ukraine, sollten die russische Zivilluftfahrt stark beeinträchtigen, indem sie den Zugang zu Ersatzteilen stark limitierten.

Jedoch zeigen aktuelle Analysen, dass die russische Luftfahrtindustrie nicht nur überlebt, sondern überraschenderweise weiterhin floriert, was die Effektivität dieser Maßnahmen infrage stellt.

Die Realität: Flugbetrieb nahe am Vorkriegsniveau

Anfang 2022 wurden unter großem internationalen Echo strenge Sanktionen gegen die russische Luftfahrtindustrie verhängt. Ziel war es, Russland von westlicher Flugtechnologie abzuschneiden und dadurch strategisch zu schwächen.

Luftfahrt im Schatten: Russische Flugzeuge bleiben durch den Einkauf gebrauchter Teile auf globalen Graumärkten flugtauglich, eine offene Herausforderung gegenüber den westlichen Sanktionen.

Die theoretische Folge: Eine drastische Reduktion der Flugbewegungen, die das Land in seinen wirtschaftlichen und sozialen Aktivitäten stark limitieren würde.

Trotz dieser internationalen Bemühungen ist die Zahl der Flugbewegungen in Russland jedoch kaum zurückgegangen. Ein kürzlich von Heinrich Großbongardt durchgeführte Analyse offenbart, dass nach einem initialen Rückgang der Flugaktivitäten im Jahr 2022 die Flugfrequenz wieder anstieg und sich dem Vorkriegsniveau nähert.

Großbongardt, ein renommierter Luftfahrtexperte aus Hamburg, untersuchte Millionen von Flugdaten und kam zu einem ernüchternden Schluss:

„Die erwarteten Erosionsprozesse in der russischen Luftfahrt sind ausgeblieben“, sagt der Luftfahrtexperte Heinrich Großbongardt.

Das Schlupfloch: Gebrauchte Ersatzteile und Graumarkt

Die Erklärung dafür könnte in einem geschickt genutzten Schlupfloch liegen. Während die Welt die Produktion und Lieferung neuer Flugzeugteile peinlich genau überwacht, bleibt der Handel mit ausgemusterten oder gebrauchten Komponenten weitgehend unbeaufsichtigt.

Diese Lücke hat es Russland ermöglicht, auf einen wachsenden Markt für gebrauchte Flugzeugteile zurückzugreifen, die von stillgelegten Flugzeugen stammen und durch die Pandemie in großer Zahl verfügbar wurden.

Strategische Umgehung und internationale Nichtbeachtung

Analysen zufolge nutzen russische Akteure diesen unregulierten Markt geschickt aus, um ihre Flugzeuge instand zu halten und den Flugbetrieb aufrechtzuerhalten.

Kontrollverlust: Trotz strenger internationaler Sanktionen, die den Zugang zu neuen Ersatzteilen verbieten, manövriert ein moderner russischer Jet in den Luftraum über Moskau.

Besonders hervorzuheben ist dabei Kasachstan, das sich als zentrale Drehscheibe für den Handel mit sanktionierten Gütern etabliert hat. Diese Entwicklung wirft kritische Fragen hinsichtlich der Wirksamkeit und Durchsetzung internationaler Sanktionen auf.

Untergrabene Sanktionen

Die russische Luftfahrtindustrie zeigt eine bemerkenswerte Resilienz gegenüber den westlichen Sanktionen. Durch die Nutzung globaler Graumärkte und das Ausnutzen von Regulierungslücken bleibt Russland ein schwieriger und unberechenbarer Akteur auf der internationalen Bühne.

Die Situation unterstreicht die Notwendigkeit einer Überarbeitung und möglicherweise strengeren Kontrolle des internationalen Handels mit Flugzeugteilen, um sicherzustellen, dass Sanktionen die gewünschte Wirkung erzielen.

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