12. Juli, 2025

Reichtum

Rückläufiges Interesse an nachhaltigen Investitionen: Ein Wandel zeichnet sich ab

Die Bedeutung von Nachhaltigkeit im Bereich der Finanzpolitik scheint aktuell abzunehmen. Eine kürzlich von Verivox durchgeführte Umfrage hebt hervor, dass das Interesse an ökologisch und ethisch korrekt gestalteten Anlageformen bei Sparenden weiterhin abnimmt. Das Interesse an umweltbewussten Investmentstrategien ist im zweiten aufeinanderfolgenden Jahr zurückgegangen: Derzeit identifizieren sich lediglich 64 Prozent der Befragten mit diesen Strategien, verglichen mit 69 Prozent im Vorjahr und sogar 79 Prozent im Jahr 2022. Insbesondere das etablierte Feld der ESG-Investitionen – Environment, Social und Governance – ist von diesem Rückgang betroffen.

Nur 16 Prozent der Befragten haben tatsächlich in nachhaltige Produkte investiert, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu den 21 Prozent des letzten Jahres und den 24 Prozent vor drei Jahren markiert. Oliver Maier, der Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH, hat festgestellt, dass Diskussionen über den Klimaschutz zunehmend von anderen Themen in der öffentlichen Debatte verdrängt werden. Dies könnte eine der Hauptursachen für den Rückgang des Interesses an nachhaltigen Investments sein.

Ein differenzierter Blick auf die Altersgruppen zeigt, dass besonders junge Erwachsene unter 30 Jahren mit 81 Prozent weiterhin ein starkes Interesse an ökologischen Investments zeigen. Hingegen ist das Interesse bei Personen über 70 Jahren auf 50 Prozent gesunken. Zudem existieren regionale Unterschiede: Ostdeutsche zeigen mit 44 Prozent weniger Affinität zu nachhaltigen Investitionen als ihre westdeutschen Kollegen mit 36 Prozent. Darüber hinaus ist das Desinteresse in kinderlosen Haushalten fast doppelt so hoch wie in Familienhaushalten, was möglicherweise auf unterschiedliche Prioritäten in der Finanzplanung zurückzuführen ist.

Interessanterweise zeigt die Umfrage auch auf, dass jene, die sich für nachhaltige Geldanlagen entscheiden, bereit sind, auf Rendite zu verzichten, sofern ökologische Standards gewährleistet sind. Nichtsdestotrotz ist dies für ein Drittel der Befragten keine akzeptable Option. Nachhaltige Anlageentscheidungen werden häufig durch Kriterien wie den Ausschluss ausbeuterischer Arbeitsbedingungen und Tierversuche, die Unterstützung erneuerbarer Energien, sowie einen Verzicht auf Branchen wie Glücksspiel und Rüstung beeinflusst. Diese Präferenzen spiegeln ein wachsendes Bewusstsein in der Gesellschaft wider, dass finanzielle Entscheidungen auch ethische und ökologische Implikationen haben können.