26. Juli, 2025

Pharma

Rückläufige Entwicklung im deutschen Apothekenwesen: Konsolidierung hält an

Die Apothekenlandschaft in Deutschland steht vor Herausforderungen, die tiefgreifende Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem haben. Zum Ende des ersten Halbjahres 2024 zählte die Bundesrepublik noch 16.803 Apotheken, was im Vergleich zum Jahresbeginn einen Rückgang von 238 Apotheken darstellt. Während im Vorjahr noch 283 Apotheken geschlossen werden mussten, hat sich die Geschwindigkeit des Rückgangs leicht verlangsamt, mit 271 Schließungen und 33 Neueröffnungen im aktuellen Jahr. Diese Zahlen unterstreichen jedoch nach wie vor eine besorgniserregende Entwicklung.

Trotz der Einführung von Botendiensten zur Abmilderung der Erreichbarkeitsprobleme stehen die Apotheken vor enormen Herausforderungen. Thomas Preis, Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, weist auf die zunehmenden Entfernungen zur nächsten Apotheke hin, die besonders für ältere Menschen problematisch sind. Diese Bevölkerungsgruppe ist oft auf den persönlichen Kontakt im Rahmen einer zunehmend digitalisierten Gesundheitslandschaft angewiesen. Preis fordert daher eine dringend notwendige Stärkung der Apotheken, um eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung auch in Zukunft gewährleisten zu können.

Der aktuelle Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD beinhaltet Maßnahmen zur Stabilisierung der Apothekenbranche. Neben einer dringend notwendigen Verbesserung der Vergütung sollen auch weitere unterstützende Maßnahmen implementiert werden, um den Branchenrückgang aufzuhalten. Der anhaltende Rückgang ist vor allem auf den hohen Kostendruck und die Schwierigkeiten bei der Suche nach geeigneten Nachfolgern zurückzuführen. Diese Herausforderungen belasten die Branche bereits seit vielen Jahren und bedürfen einer umfassenden und langfristigen Lösung. Eine nachhaltige Sicherung des Apothekennetzes ist essenziell, um die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten und persönlicher Beratung zu gewährleisten.