04. Juli, 2025

Wirtschaft

Rückgang der Sparzinsen nach EZB-Zinssenkung

Europäische Sparer stehen vor der Herausforderung weiterhin sinkender Zinssätze auf Tages- und Festgeldkonten. Verantwortlich für diesen Trend ist der anhaltende Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB), die ihre Leitzinsen kontinuierlich senkt. Oliver Maier, Geschäftsführer des Finanzvergleichsportals Verivox, betont, dass vor allem kurzfristige Sparanlagen von den Zinssenkungen betroffen sind. Solange die EZB an ihrer Zinssenkungspolitik festhält, wird es unweigerlich Auswirkungen auf die Sparzinsen geben.

Analysten prognostizieren, dass die EZB in naher Zukunft zum insgesamt achten Mal seit dem Sommer 2024 die Leitzinsen weiter reduzieren wird. Diese erwartete Senkung, die sowohl auf den Einlagenzins für Banken als auch für Sparer von Bedeutung ist, könnte eine Absenkung von 2,25 Prozent auf 2,0 Prozent nach sich ziehen. Die offizielle Verkündung der geplanten Zinssenkung durch den EZB-Rat wird um 14:15 Uhr erwartet, was bereits im Vorfeld zu Unruhe an den Märkten geführt hat.

Ein Blick auf die aktuellen Sparprodukte verdeutlicht den gegenwärtigen Trend: Zwei-jährige Festgeldanlagen erzielen derzeit durchschnittlich 2,0 Prozent Zinsen, was einen deutlichen Rückgang von den noch im November 2023 verzeichneten 3,39 Prozent darstellt. Auch bei einjährigen Festgeldern ist ein Rückgang zu verzeichnen, da die Zinsen seit Februar 2023 auf unter 2,0 Prozent gefallen sind. Diese Zinssätze werden regelmäßig von Verivox für eine hypothetische Anlagesumme von 10.000 Euro analysiert, wobei diese Ergebnisse durch Plattformen wie Biallo.de bestätigt werden.

Eine ähnliche Abwärtstendenz zeigt sich bei Tagesgeldkonten. Dort sanken die Zinsen von 1,75 Prozent im März 2024 auf nunmehr 1,27 Prozent. Besonders ins Auge fällt der rapide Rückgang: Im Februar dieses Jahres lag der Durchschnittszins noch bei 1,56 Prozent. Dies markiert den schnellsten Rückgang seit Beginn der Verivox-Datenerhebungen im Jahr 2012. Der Rückgang der Zinsen zeigt auf, wie stark die Banken die Senkung der Leitzinsen an die Sparer weitergeben.

Obwohl Tagesgeldkonten nach wie vor beliebt sind, was durch ein Einlagenvolumen von 3.406 Milliarden Euro am Ende des vergangenen Jahres unterstrichen wird, leidet ihre Attraktivität erheblich unter der aktuellen Inflationsrate von 2,1 Prozent. Infolgedessen verlieren Sparer durch die weiterhin niedrigen Zinsen immer mehr an Kaufkraft.