22. Mai, 2025

Wirtschaft

RTL-Gruppe kämpft mit durchwachsener Marktlage und rückläufigen Gewinnen

RTL-Gruppe kämpft mit durchwachsener Marktlage und rückläufigen Gewinnen

Die RTL-Gruppe sieht sich aufgrund eines nach wie vor schwachen TV-Werbemarkts und schwindender Umsätze bei der Contentproduktion mit Herausforderungen konfrontiert. Hinzu kommen hohe Programmkosten, die den Gewinn belasten. Infolge der aktuellen Marktsituation schätzt Konzernchef Thomas Rabe die Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr nun pessimistischer ein, was an der Börse für Unruhe sorgte. Die Aktie erlebte einen deutlichen Kursrutsch und fiel auf ein Rekordtief.

Gleich zu Beginn des Handelstages verzeichnete das im MDax gelistete Wertpapier einen Rückgang von bis zu neun Prozent. Somit hat der Kurs seit Jahresbeginn über ein Viertel an Wert verloren. Laut Bernstein-Analystin Annick Maas fielen die Quartalszahlen enttäuschend aus, und die Erwartungen der Anleger müssten wohl nach unten korrigiert werden. Auch die Aktien des Wettbewerbers ProSiebenSat.1 notierten mit einem Minus von 1,4 Prozent.

Der Konzern teilte mit, dass der Umsatz im laufenden Jahr voraussichtlich nur noch auf 6,3 Milliarden Euro ansteigen werde, nachdem im Vorjahr rund 6,2 Milliarden Euro erzielt wurden. Der bislang prognostizierte Umsatz von 6,6 Milliarden Euro wurde nach unten korrigiert. Im dritten Quartal sanken die Umsätze spürbar, was auf Rückgänge bei den Werbeeinnahmen und die Konkurrenz durch die Übertragung der Olympischen Spiele durch öffentlich-rechtliche Sender zurückgeführt wird. Zudem belastet das insgesamt schwierige wirtschaftliche Umfeld in Deutschland und Frankreich die Geschäfte.

Die Produktionstochter Fremantle lieferte ebenfalls weniger Umsatz, da der Markt langsamer wächst als erwartet. Da sich diese Situation nicht kurzfristig ändern wird, hat Rabe das Umsatzziel von drei Milliarden Euro für Fremantle auf 2026 verschoben. Hinsichtlich des operativen Gewinns rechnet RTL in diesem Jahr mit einem Wert am unteren Ende der erwarteten Spanne von 700 bis 800 Millionen Euro, was einen Rückgang im Vergleich zu den 782 Millionen Euro im Jahr 2023 bedeutet.

Während die Herausforderungen in einigen Geschäftsfeldern präsent bleiben, kann RTL mit dem Erfolg seiner Streaming-Dienste punkten. Ende September verzeichnete die Gruppe knapp 6,5 Millionen zahlende Abonnenten, was einem Anstieg von 22,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.