Der Ruf nach einer gerechteren Terminvergabe im Gesundheitswesen wird lauter, seit der Bundesrat einen Vorstoß unternommen hat, die Behandlung gesetzlich Versicherter zu verbessern. Auf das Betreiben Niedersachsens hin fordert die Länderkammer die Bundesregierung dazu auf, die bestehende Benachteiligung von Kassenpatienten gegenüber Privatpatienten kritisch zu prüfen. Eine mögliche Lösung könnte in der Einführung einer Mindestquote für gesetzlich Versicherte liegen oder in der Schaffung finanzieller Anreize für Ärzte, die diese Patientengruppe bevorzugt behandeln. Gesundheitsminister Andreas Philippi aus Niedersachsen betont die Wichtigkeit eines gleichberechtigten Zugangs zu medizinischen Leistungen, unabhängig von Einkommen oder Versicherungsstatus. Eine solche Initiative könnte den Druck auf die Verantwortlichen erhöhen und Bewegung in die als ungerecht empfundene Verteilung der Arzttermine bringen. Kritiker sehen in der Privilegierung der Privatpatienten ein Hindernis, obwohl laut dem KBV-Vorsitzenden Andreas Gassen die meisten Termine ohnehin an gesetzlich Versicherte gehen. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) berichtet, dass Facharzttermine im Schnitt binnen 12 Tagen vergeben werden, wobei Hausärzte mit vier Tagen besonders schnell sind. Trotzdem empfindet rund ein Drittel der gesetzlich Versicherten die Wartezeiten als unzumutbar. Andreas Gassen von der KBV fordert eine zuverlässigere Terminvergabe, während die Krankenkassen verstärkt auf digitale Lösungen setzen möchten. Entscheidend wird sein, dass das Gesundheitswesen aufhört, zwischen verschiedenen Versicherungsarten zu unterscheiden.
Wirtschaft
Revolution in der Terminvergabe: Kampf um Gleichbehandlung bei Arztbesuchen
