Während die Weihnachtseinkäufe in diesem Jahr voraussichtlich neue Rekordstände erreichen, macht eine steigende Rücksendequote den Einzelhändlern zu schaffen. Eine aktuelle Analyse der National Retail Federation und des Rücksendemanagement-Unternehmens Happy Returns prognostiziert, dass Rücksendungen im Jahr 2024 17 % aller Umsätze betragen werden, was einem Volumen von 890 Milliarden Dollar an retournierter Ware entspricht. Die Rücksendungen werden somit von 15 % der US-Einzelhandelsverkäufe im Jahr 2023 auf einen neuen Höchststand ansteigen.
Besonders während der festlichen Zeit nimmt die Zahl der Rücksendungen erheblich zu. Einzelhändler erwarten, dass ihre Rücksendequote in dieser Saison um durchschnittlich 17 % über der üblichen Jahresquote liegen wird. Obwohl die Vorstellungen einer idealen, rücksendefreien Welt reizvoll sind, gibt Amena Ali, CEO von Optoro, zu, dass dieses Problem in naher Zukunft kaum verschwinden wird.
Seit dem Boom des Online-Shoppings während der Pandemie sind Kunden zunehmend an den Kreislauf des Kaufens und Zurücksendens gewöhnt. So bestellen fast zwei Drittel der Verbraucher Produkte in verschiedenen Größen oder Farben mit der Absicht, nicht alle zu behalten – ein Trend, der als „Bracketing“ bekannt ist. Noch bemerkenswerter ist die wachsende Anzahl der Konsumenten, die sich der Praxis des „Wardrobing“ hingeben, bei der ein Kleidungsstück für einen spezifischen Anlass gekauft und danach retourniert wird; 69 % der Käufer geben an, dies praktiziert zu haben, 39 % mehr als im Vorjahr.
Diese Verhaltensweisen belasten nicht nur die Logistiksysteme erheblich, sondern verursachen auch erhebliche Kosten. Durchschnittlich betragen die Rücksendekosten für Einzelhändler 30 % des ursprünglichen Preises eines Artikels. Zur ökologischen Herausforderung trägt bei, dass viele zurückgesandte Produkte nicht wieder in den Verkauf gelangen, was den Fortschritt zur Nachhaltigkeit bremst, wie Spencer Kieboom von Pollen Returns anmerkt.
Umweltkosten entstehen durch den Rücktransport und die Häufigkeit, mit der Produkte ins Ausland geschickt werden, um sie wieder in den Verkauf zu bringen. Dies erfordert von den Einzelhändlern eine Neujustierung ihrer Rückabwicklung, so David Sobie von Happy Returns.