Berkshire Hathaway, unter Leitung des legendären Investors Warren Buffett, hat seine Finanzzahlen für das zweite Quartal bekanntgegeben und einen neuen Rekord bei seinen Geldreserven verzeichnet. Die Kassenbestände des Unternehmens stiegen auf beeindruckende 276,9 Milliarden Dollar, wovon 234,6 Milliarden Dollar in US-Staatsanleihen investiert sind. Im Vergleich dazu belief sich der Bestand im ersten Quartal noch auf 189 Milliarden Dollar.
Buffett, ein langjähriger Verfechter von Staatsanleihen und deren Sicherheit, hatte bereits im Mai auf der jährlichen Aktionärsversammlung von Berkshire betont, wie sicher diese Investments sind. Allerdings hat die steigende Reservegröße Spekulationen darüber ausgelöst, wie das Unternehmen diese Gelder zukünftig einsetzen wird, zumal die Renditen für Schatzwechsel aktuell über fünf Prozent liegen.
Im selben Zeitraum verkaufte Berkshire Aktien im Wert von 75,5 Milliarden Dollar und investierte 345 Millionen Dollar in den Rückkauf eigener Aktien. Besonders bemerkenswert ist die weitere Reduktion des Apple-Anteils. Nachdem bereits im ersten Quartal rund 13% der Apple-Aktien abgestoßen wurden, sank der Wert der Apple-Beteiligung am Ende des zweiten Quartals auf 84,2 Milliarden Dollar. Dies deutet auf den Verkauf von etwa 390 Millionen Aktien hin, was nahezu der Hälfte des ursprünglichen Bestandes entspricht. Auch der Anteil an Bank of America wurde reduziert, wobei zusätzliche Verkäufe im Juli durchgeführt wurden.
Trotz dieser Verkaufswellen behält Berkshire bedeutende Anteile an Apple und Bank of America. Diese beiden Titel stellen noch immer die größten Positionen im Portfolio dar. Die Verkaufsaktivitäten haben jedoch Spekulationen entfacht, dass Buffett entweder Bedenken hinsichtlich einer möglichen Überhitzung des Marktes hegt oder möglicherweise Liquidität für seine Nachfolger schaffen will.
Im Mai hatte Buffett angegeben, dass die vorherigen Verkäufe der Apple-Aktien im Zusammenhang mit dem Aufbau der Bargeldreserven standen und dass es "extrem wahrscheinlich" sei, dass Apple auch Ende 2024 noch die größte Position im Portfolio von Berkshire darstellt.
Das operative Einkommen von Berkshire, das Buffett als bessere Kennzahl für die Gesundheit der Unternehmensgeschäfte ansieht, belief sich im zweiten Quartal auf 11,6 Milliarden Dollar. Dies stellt einen Anstieg gegenüber den 11,2 Milliarden Dollar im ersten Quartal und den 10 Milliarden Dollar im Vorjahr dar. Fast die Hälfte der Zuwächse im operativen Einkommen resultierte aus dem Underwriting und den Investments im Versicherungsbereich, da die Schadenskosten und Aufwendungen für Katastrophenschäden rückläufig waren. Im Gegenzug belasteten die Eisenbahngesellschaft BNSF Railway und das Energieversorgungsunternehmen Berkshire Hathaway Energy die Ergebnisse.
Bemerkenswert ist auch die Kursentwicklung der Berkshire Hathaway B-Aktien, die seit Jahresbeginn rund 20% zugelegt haben und am Freitag bei 428,36 Dollar schlossen.