Der Goldpreis setzt seinen Aufwärtstrend fort und erreicht am Dienstag schwindelerregende Höhen. An der Londoner Börse notierte die Feinunze Gold bei beeindruckenden 2.771 US-Dollar, ein Rekordwert, der den bisherigen Höchststand von 2.758 Dollar der Vorwoche überholte. Auch in Euro betrachtet erklomm der Goldpreis Spitzenwerte und notierte bei 2.565 Euro je Unze. In den letzten drei Wochen verteuerte sich das Edelmetall um über sechs Prozent, ein Drittel seit Jahresbeginn. Wesentliche Treiber für diesen Kursanstieg sind Spekulationen auf weiter sinkende Zinsen, angeheizt durch die Zinspolitik von US-Notenbank und Europäischer Zentralbank. Da Gold keine Zinsen abwirft, zieht es besonders in Zeiten sinkender Anleiherenditen verstärkt Investoren an. Neben geopolitischen Spannungen im Nahen Osten sorgt die Unsicherheit rund um die bevorstehenden US-Präsidentschaftswahlen für zusätzliche Nachfrage nach Gold. Während diese Faktoren den Goldpreis hochhalten, zeigt sich der teure Rohstoff jedoch auch als zweischneidiges Schwert: Die Nachfrage nach Goldschmuck, insbesondere in China, gerät unter Druck, wie Carsten Fritsch von der Commerzbank beobachtet. Der Rohstoffexperte sieht darin einen dämpfenden Faktor für zukünftige Preissteigerungen. Dagegen prognostiziert Naomi Fink von Nikko Asset Management, dass sich viele Investoren trotz des aktuellen Höhenflugs auf sichere Anlageformen konzentrieren werden. Die Zeiten bleiben spannend, und Anleger fahren mit Bedacht auf Sicht.