Lockrufe aus dem Süden der USA
Georgia inszeniert sich als Paradies für Investoren: niedrige Steuern, großzügige Zuschüsse, beste Infrastruktur. Kein Wunder, dass längst über 1.200 deutsche Unternehmen dort Fuß gefasst haben, von Mercedes bis BASF. Doch der Werbespot bekommt Risse.
Bilder, die abschrecken
475 Beschäftigte in Handschellen, darunter 320 Koreaner – die Razzia bei Hyundai zeigt, wie schnell Investoren ins Visier von ICE geraten können. Offiziell ging es um falsche Visa, tatsächlich wirkte der Einsatz wie ein politisches Signal: Kontrolle statt Partnerschaft.
Warnung an deutsche Manager
„Deutsche Unternehmen sollten sich auf deutlich strengere Überprüfungen einstellen“, mahnt Matthias Hoffmann von der AHK Atlanta. Schon heute sei es schwierig, Mitarbeiter rechtzeitig mit gültigen Visa in die USA zu entsenden. Wer auf B1- oder ESTA setzt, läuft Gefahr, zur Zielscheibe zu werden.
Fachkräftemangel trifft Realität
Trumps Forderung, ausländische Firmen müssten mehr Amerikaner einstellen, klingt in der Praxis absurd: Laut einer Umfrage der AHK klagen 93 Prozent der deutschen Unternehmen bereits über massiven Arbeitskräftemangel. Neue Investoren stoßen damit auf eine paradoxe Situation: Anreize ja, Personal nein.
Abschreckung statt Wachstum
Südkorea stoppte nach dem Vorfall geplante Milliardeninvestitionen. Anwälte erwarten, dass Razzien künftig Investoren „zu hundert Prozent“ abschrecken werden. Trumps Versprechen einer goldenen Dekade steht damit auf wackligem Fundament – und deutsche Firmen müssen entscheiden, ob der US-Markt das Risiko wert ist.
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