25. Oktober, 2025

Pharma

Rasche Ausbreitung der Vogelgrippe: Drastische Maßnahmen in Deutschland erforderlich

Die aktuelle Lage der Vogelgrippe in Deutschland hat sich dramatisch verschärft und erreicht mittlerweile fast flächendeckende Ausmaße. Das renommierte Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) berichtet, dass in nahezu allen Bundesländern mit Ausnahme von Bremen Infektionen mit dem hoch ansteckenden H5N1-Virus bei verendeten Wildvögeln nachgewiesen wurden. Besonders besorgniserregend ist die fortwährende Gefahr, dass das Virus auf kommerzielle Geflügelbestände übergreift. Die hohe Viruslast bei Wildvögeln stellt ein erhebliches Risiko für Geflügelhalter im ganzen Land dar. Besonders betroffen sind die süddeutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg, in denen jüngst neue Fälle von Infektionen gemeldet wurden.

Derzeit sind Betriebe in acht Bundesländern von der Seuche betroffen. In Baden-Württemberg führte der Ausbruch zur Keulung von 15.000 Tieren. Ähnlich drastische Maßnahmen wurden in Rees am Niederrhein ergriffen, wo knapp 19.000 Tiere präventiv getötet wurden. Auch Mecklenburg-Vorpommern meldete erhebliche Verluste, als dort zwei Legehennen-Haltungen insgesamt fast 150.000 Tiere keulen lassen mussten. Die Maßnahmen verdeutlichen das alarmierende Ausmaß der derzeitigen Vogelgrippewelle.

Bereits Mitte Oktober veranlassten die Behörden im niedersächsischen Landkreis Cloppenburg die Tötung von 20.500 Puten. Geflügelhalter bundesweit werden ermutigt, die finanziellen Verluste durch die Tierseuchenkasse kompensieren zu lassen, da das Friedrich-Loeffler-Institut eine weitere Verschärfung der Situation erwartet. Bisher wurden im Herbst über 200.000 Tiere – darunter Hühner, Gänse, Enten und Puten – vorsorglich getötet, um ein weiteres Ausbreiten der aggressiven Krankheit zu verhindern.

In Erinnerung an den schweren Ausbruch im Winter 2020/21, bei dem über zwei Millionen Tiere betroffen waren, ist die aktuelle Situation besonders besorgniserregend. Experten prognostizieren, dass sowohl die Anzahl der betroffenen Betriebe als auch die Zahl der getöteten Tiere weiter ansteigen wird, da das derzeitige Infektionsgeschehen deutlich intensiver verläuft als in den Vorjahren. Die Entwicklungen verlangen von den Verantwortlichen erhöhte Wachsamkeit und entschiedene Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und den Schaden für die Landwirtschaft zu minimieren.