14. Mai, 2025

Wirtschaft

Qualcomm erwägt Übernahme von Teilen von Intels Chip-Geschäft

Qualcomm erwägt Übernahme von Teilen von Intels Chip-Geschäft

Der US-amerikanische Chiphersteller Qualcomm hat offenbar Interesse an der Übernahme bestimmter Segmente von Intels Chip-Design-Geschäft gezeigt, wie aus Berichten von Reuters hervorgeht. Besonders im Fokus steht dabei Intels Klienten-PC-Design-Einheit, neben anderen Abteilungen.

Trotz dieser Überlegungen hat Qualcomm bislang keinen formellen Vorstoß in Richtung Intel unternommen, wie ein Sprecher von Intel mitteilte. Das Unternehmen Intel befindet sich derzeit in einer herausfordernden finanziellen Situation, die kürzlich unter anderem durch einen Verlust im zweiten Quartal, Stellenstreichungen und die Aussetzung von Dividendenzahlungen gekennzeichnet war.

Intel betonte jedoch seine Entschlossenheit, das Geschäft mit PCs fortzuführen. Ein Sprecher des Unternehmens unterstrich: „Wir bleiben stark unserem PC-Geschäft verpflichtet.“ Es wird zudem berichtet, dass Intel plant, dem Vorstand eine Strategie vorzustellen, die unter anderem den Verkauf von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftseinheiten zur Kostensenkung beinhalten könnte. Ein potenzieller Verkaufskandidat ist die programmierbare Chip-Einheit Altera.

Qualcomm, das für seine Smartphone-Chips bekannt ist und eine Marktkapitalisierung von 184 Milliarden US-Dollar aufweist, denkt Berichten zufolge seit mehreren Monaten über die Übernahme nach. Die Pläne sind jedoch noch nicht finalisiert und können sich ändern.

Interessant ist das Timing des Interesses von Qualcomm, da Intels Umsatz im Klienten-PC-Geschäft im letzten Jahr um 8 % auf 29,3 Milliarden US-Dollar zurückging, was die allgemeine Schwäche des PC-Marktes widerspiegelt. Die Client Group von Intel, einst bekannt durch die „Intel Inside“-Kampagne, stellt weltweit verbreitete Chips für Laptops und Desktops her.

Intel-Führungskräfte glauben, dass die Einführung von Künstlicher Intelligenz in PCs die Verbrauchernachfrage und die Verkäufe steigern wird.

In einem jüngsten Rückschlag für Intel konnte das Vertragsfertigungsgeschäft Tests mit Broadcom nicht bestehen, was darauf hinweist, dass Intels fortschrittlicher Fertigungsprozess, bekannt als 18A, noch nicht für die Massenproduktion bereit ist. Die Tests beinhalteten das Durchlaufen der Siliziumwafer durch den 18A-Prozess, wobei Broadcom die Wafer letzten Monat erhielt und nach einer Bewertung feststellte, dass der Prozess noch weiterentwickelt werden muss. Ein Vertreter von Broadcom erklärte, das Unternehmen wolle die Produkte und Dienstleistungen von Intel Foundry evaluieren und sei noch zu keinem abschließenden Urteil gekommen.