Putins Absichten haben auch Olaf Scholz überzeugt, sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Interview mit der ARD-Sendung 'Caren Miosga'. Er betonte, dass Scholz erkannt habe, dass Putin nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Deutschland eine Bedrohung darstellt. Selenskyj äußerte die Hoffnung, dass Deutschland dabei helfen wird, Russland an den Verhandlungstisch zu zwingen und klarzustellen, dass das Völkerrecht und die Werte nicht verletzt werden dürfen.
In Bezug auf Wehrdienstverweigerer, die ins Ausland geflüchtet sind, erklärte Selenskyj, dass er keine Rückführung durch Druck wünsche. Stattdessen legte er Wert auf ein 'funktionierendes Gesetz' in der Ukraine und betonte, dass er persönlich die Rückkehr dieser Menschen aus Gründen der Gerechtigkeit begrüßen würde.
Ein weiteres Thema, das Selenskyj ansprach, war die Enttäuschung über Deutschland, das sich weigerte, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Trotzdem nahm er Bundeskanzler Scholz nicht in die Verantwortung und äußerte die Hoffnung auf eine neue Entscheidung.
Im Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen in den USA äußerte Selenskyj sich nicht konkret zu einem möglichen Personalwechsel im Weißen Haus. Er erklärte jedoch, dass er mit dem amtierenden Präsidenten Joe Biden sprechen würde und dass er ein sehr glücklicher Präsident sein würde, falls Donald Trump seine Friedensformel in die Tat umsetzen könnte.
In Bezug auf die aktuelle Lage in der Ukraine gab es erneut Drohnenangriffe seitens Russlands auf ukrainische Ziele. Es wurden keine Informationen über Abschüsse, Schäden oder mögliche Opfer bekannt gegeben. Die ukrainische Marine spielt nach Angaben ihres Befehlshabers, Vizeadmiral Olexij Neischpapa, im Abwehrkampf gegen Russlands Marine eine wichtige Rolle. Trotz des Fehlens großer Schiffe setzen die ukrainischen Verbände auf innovative Lösungen, um russische Kampfschiffe zu bekämpfen und von der Küste fernzuhalten.
Am Montag sind erneut schwere Kämpfe rund um Awdijiwka im Osten der Ukraine zu erwarten.