05. Juli, 2025

Politik

Putin-Trump-Gespräche: Bundeskanzler Merz vermutet Zusammenhang mit russischen Angriffen

Bundeskanzler Friedrich Merz zeigt sich besorgt über die jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Telefonat zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem US-Präsidenten Donald Trump. Regierungssprecher Stefan Kornelius verdeutlichte, dass die Bundesregierung ein beunruhigendes Muster beobachtet, das auf eine Eskalation des Konflikts nach solchen diplomatischen Kontakten hindeutet. Besonders die jüngsten nächtlichen Angriffe auf die Ukraine, die über 500 einzelne Einsätze umfassen, tragen zur Bestätigung dieser Sorge bei.

Kornelius äußerte die Hoffnung, dass die Vereinigten Staaten angesichts dieser Vorkommnisse ihre Russlandpolitik einer kritischen Prüfung unterziehen, insbesondere hinsichtlich der Sanktionen gegen Russland. Trotz mehrfacher Aufforderungen aus der Europäischen Union zeigt sich Präsident Trump weiterhin zögerlich, die Sanktionen gegen Russland zu verschärfen. Diese Zurückhaltung erfolgt trotz der intensiven Angriffe, deren Schwerpunkt sich direkt nach dem besagten Telefonat auf die ukrainische Hauptstadt Kiew richtete und dort zu mindestens 23 Verletzten führte, wie Bürgermeister Vitali Klitschko berichtete.

Interessanterweise hatte Bundeskanzler Merz zu Beginn seiner Amtszeit im Mai die Möglichkeit einer direkten telefonischen Kontaktaufnahme mit Präsident Putin in Betracht gezogen. Er distanzierte sich jedoch mittlerweile von dieser Idee, wie er kürzlich in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ erklärte. Merz verweist auf vergangene Angriffe nach Besuchen oder Gesprächen anderer Staatsoberhäupter mit Putin, wie der von Ungarns Ministerpräsidenten in Moskau oder auch nach Treffen seines Vorgängers Olaf Scholz. Solche Ereignisse, insbesondere gezielte Bombardements medizinischer Einrichtungen im Anschluss an derartige Gespräche, haben ihn in seiner Entscheidung bestärkt, von direkten Telefonaten mit Putin abzusehen, um die Risiken einer Eskalation zu minimieren.