28. August, 2025

Unternehmen

Puma im Übernahmefieber – Anleger wittern den großen Deal

Ein schwacher Wochenstart an der Börse, doch eine Aktie sticht heraus: Puma. Gerüchte über einen möglichen Ausstieg der Pinault-Familie befeuern Spekulationen über einen Eigentümerwechsel – und lassen den Kurs zweistellig steigen.

Puma im Übernahmefieber – Anleger wittern den großen Deal
Kurssprung in Frankfurt: Die Puma-Aktie haussiert um fast 16 Prozent – ausgelöst durch Berichte über einen möglichen Ausstieg der Pinault-Familie.

Puma springt auf Fünf-Wochen-Hoch

Während der DAX am Montag leicht nachgab und bei 24.273 Punkten schloss, kannte die Puma-Aktie nur eine Richtung: nach oben. Fast 16 Prozent legte das Papier zu und erreichte mit 21,73 Euro den höchsten Stand seit fünf Wochen.

Treiber der Rallye waren Berichte, wonach die französische Milliardärsfamilie Pinault über ihre Holding Groupe Artémis verschiedene Optionen für ihre 29-Prozent-Beteiligung prüft.

Quelle: Eulerpool

Im Markt kursieren Namen möglicher Käufer: Der chinesische Sportartikelriese Anta Sports sowie Li Ning, ebenfalls ein Schwergewicht im Reich der Mitte, sollen bereits sondiert worden sein. Eine Übernahmefantasie, die Anleger elektrisiert – und Puma schlagartig wieder ins Rampenlicht katapultiert.

Familienbeteiligung unter Beobachtung

Die Pinaults sind im Luxusgeschäft zuhause: Mit Kering kontrolliert die Familie Marken wie Gucci, Balenciaga oder Saint Laurent. Puma dagegen passte nie so recht ins Portfolio, auch wenn der Konzern nach der Abspaltung 2018 stets als strategische Reserve galt. Nun scheint der Zeitpunkt für einen Ausstieg gekommen.


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Die asiatischen Sportartikelkonzerne könnten für Puma ein Türöffner zu neuen Märkten sein. Anta ist in China Marktführer und hat sich international mit der Übernahme von Amer Sports – der Mutter von Salomon und Arc’teryx – bereits als aggressiver Käufer profiliert. Für Li Ning wäre Puma eine Chance, die eigene Marke global zu verankern.

Nervöse Märkte, klare Gewinner

Das Übernahmeszenario kommt in einer Phase, in der die Märkte insgesamt unter Druck stehen. Trotz besserer Ifo-Daten überwogen am Wochenstart die roten Vorzeichen: Der DAX verlor 0,37 Prozent, der TecDAX 0,29 Prozent. Chemie- und Transportunternehmen standen besonders unter Druck, Merck war mit knapp minus zwei Prozent schwächster DAX-Wert.

Für Puma aber zählt die Fantasie. Anleger stellten Bewertung und operative Entwicklung kurzfristig in den Hintergrund – entscheidend ist die Aussicht, dass ein finanzstarker Käufer bereitsteht und die Familie Pinault sich zurückzieht.


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Globale Gemengelage verstärkt die Spannung

Das Börsenumfeld bleibt volatil. An der Wall Street gaben Dow Jones und Nasdaq nach, der Dollar wertete stark auf, Bitcoin fiel über fünf Prozent, und auch Gold notierte schwächer. Gleichzeitig erhöhten Trumps Angriffe auf die Fed und neue Zoll-Drohungen gegen China die Nervosität an den Märkten.

In diesem Umfeld wirkt Puma wie ein Ausreißer nach oben – eine Aktie, die sich dem negativen Grundton entzieht, weil Investoren weniger auf Konjunkturdaten, sondern auf strategische Optionen schauen.

Was jetzt zählt

Für den Moment ist klar: Puma profitiert von der bloßen Spekulation. Ob es tatsächlich zu einem Verkauf kommt, hängt von zwei Faktoren ab – dem Preis, den potenzielle Käufer zu zahlen bereit sind, und dem strategischen Kalkül der Pinault-Familie. Sollte ein Deal zustande kommen, würde er den europäischen Sportartikelmarkt neu sortieren und Puma eine neue Wachstumsstory bescheren.

Bis dahin bleibt die Aktie eine Wette auf Bewegung hinter den Kulissen – mit hohem Potenzial, aber auch entsprechendem Risiko. Denn scheitern die Gespräche, könnte die Kursrallye ebenso schnell wieder verpuffen, wie sie begonnen hat.


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