Gelassenheit prägte den Verkehrsfluss an der deutsch-polnischen Grenze bei Frankfurt (Oder) am Montagmorgen. Trotz der Protestaktion polnischer Landwirte, die mit Traktoren die Autobahn blockieren, kam es zu keinen größeren Verkehrsstörungen. Die präventiven Maßnahmen zeigten Wirkung: Der Verkehr wurde bereits im Vorfeld um die Proteststelle herumgeleitet, ähnlich wie es schon am Sonntag der Fall war. Nach Angaben eines Polizeisprechers zeichnete sich bisher kein erhöhtes Verkehrsaufkommen ab, womit ein Eingreifen der Polizei bisher unnötig blieb.
Brandenburg blieb von größeren Staus verschont, teilte eine Sprecherin des Lagezentrums mit. Die Demonstranten auf polnischer Seite, die mit ihren Blockaden gegen die Agrarpolitik der Europäischen Union und die Importe billiger Agrarprodukte aus der Ukraine protestieren, verursachten damit überraschend wenig Auswirkungen auf den grenzüberschreitenden Verkehr. Die Protestaktion soll bis mindestens Montagmittag fortgesetzt werden.
Die Umleitung zahlreicher Fahrzeuge am Sonntag deutete auf ein entschlossenes Vorgehen der Landwirte hin, die ihren Unmut über wirtschaftliche Entscheidungen kundtun wollten. Während die Situation in Polen durch die Auseinandersetzung mit der EU-Agrarpolitik motiviert ist, stehen deutsche Bauern eher den geplanten Kürzungen beim Agrardiesel kritisch gegenüber.