25. Juli, 2025

Märkte

Positive Stimmung an der Wiener Börse trotz anhaltender Unsicherheiten im transatlantischen Zollkonflikt

Die Wiener Börse erlebte heute einen erfreulichen Handelstag, getragen durch die optimistischen Aussichten auf ein potenzielles Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union. Der ATX, der maßgebliche österreichische Aktienindex, verbuchte einen Anstieg von 1,22 Prozent und erreichte damit mit 4.565,99 Punkten den höchsten Stand seit November 2007. Ebenso konnte der ATX Prime zulegen, verzeichnete einen Anstieg von 1,16 Prozent und schloss bei 2.293,03 Punkten.

Die Anleger in ganz Europa schöpfen Hoffnung auf ein baldiges Ende des Zollkonflikts, da Berichte darauf hindeuten, dass die USA und die EU derzeit Verhandlungen über mögliche Zölle in Höhe von 15 Prozent führen. Sollte jedoch bis Anfang August keine Einigung erzielt werden, ist die EU darauf vorbereitet, mit einer umfangreichen Liste potenzieller Gegenzölle zu reagieren, um ihre wirtschaftlichen Interessen zu schützen.

Derweil hat die Europäische Zentralbank ihren Leitzins unverändert belassen, was von den Märkten erwartet wurde. Diese Entscheidung könnte allerdings die Spekulationen auf eine mögliche Zinssenkung im Herbst minimieren. Parallel dazu zeigten die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone wenig Veränderung, was zu einer insgesamt verhaltenen Marktbewegung führte.

Im Finanzsektor verzeichneten die Bankenwerte erhebliche Kursgewinne. Die Aktien von RBI, Erste Group und BAWAG stiegen zwischen 0,4 und 4,1 Prozent, gestützt durch die positiven Quartalszahlen von Unternehmen wie der Deutschen Bank und BNP Paribas. Auch im Telekommunikationssektor gab es positive Entwicklungen, wobei Telekom Austria einen Anstieg um 2,7 Prozent verzeichnete.

Unter den kleineren Aktiengesellschaften präsentierten AMAG und Zumtobel ihre jüngsten Geschäftsergebnisse. Während AMAG mit leichten Gewinnrückgängen zu kämpfen hatte und infolgedessen einen Kursverlust von 0,4 Prozent hinnehmen musste, gelang es dem Unternehmen, die Auswirkungen gestiegener Energie- und Personalkosten sowie erhöhter Einfuhrzölle auf US-Aluminium abzufedern. Im Gegensatz dazu erlebte die Zumtobel-Gruppe ein enttäuschendes Jahr, was zu einem Rückgang ihrer Aktien um 1,9 Prozent führte.

Ein deutlicher Gewinner des Tages war Frequentis, dessen Aktien um 4,7 Prozent zulegten und dadurch die Strabag in Bezug auf die Jahresgewinne übertrafen. Analysten sehen weiterhin Wachstumspotenzial für das Unternehmen. Auch die Agrana-Gruppe konnte sich im Plusbereich behaupten, mit einem Anstieg von 0,9 Prozent auf 11,75 Euro, gestützt durch ein angehobenes Kursziel der Erste Group. Trotz bestehender Herausforderungen blieb das Rating des Unternehmens stabil.