09. Mai, 2025

Politik

Politisches Beben in Istanbul: Absetzung von Imamoglu sorgt für Unruhe und Proteste

Politisches Beben in Istanbul: Absetzung von Imamoglu sorgt für Unruhe und Proteste

Der politische Schauplatz in der Türkei wurde durch die plötzliche Absetzung von Ekrem Imamoglu als Bürgermeister von Istanbul auf den Kopf gestellt. Dieser Schritt erfolgte durch das türkische Innenministerium, das darauf hingewiesen hat, dass die Maßnahme vorübergehender Natur sei. Die Entscheidung wird mit der Untersuchungshaft begründet, die im Rahmen von Korruptionsermittlungen gegen Imamoglu verhängt wurde, und löst im Land großen Unmut und Zorn aus.

Die Untersuchungshaft gegen Imamoglu wurde von einem Istanbuler Gericht angeordnet, zeitgleich mit dem Tag, an dem die CHP ihn als ihren Präsidentschaftskandidaten nominieren will. Dabei zeigte sich die massive Unterstützung für Imamoglu, denn im ganzen Land bildeten sich lange Schlangen vor den Wahlurnen. Beobachter gehen davon aus, dass die Proteste gegen diesen politischen Schachzug der Behörden anwachsen werden, während die Regierung bereits vor möglichen Ausschreitungen gewarnt hat.

Die Vorwürfe gegen Imamoglu und seine Mitstreiter im Korruptionsverfahren betreffen zusätzlich eine angebliche Zusammenarbeit mit prokurdischen Kräften. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu spricht von einer Kooperation zwischen der CHP und der prokurdischen Dem-Partei, welche die Generalstaatsanwaltschaft als Versuch der PKK interpretiert, ihren Einfluss zu vergrößern. Imamoglu selbst weist diese Anschuldigungen entschieden zurück.

Die massive Absetzung von Beamten unterstreicht die angespannte politische Lage. In Istanbul sowie weiteren Städten kam es zu umfangreichen Protestaktionen, bei denen einige Teilnehmer festgenommen wurden. Die CHP ruft unermüdlich zu weiteren Demonstrationen auf, um ihre Unterstützung für Imamoglu zu bekräftigen. Seine Partei kritisiert, dass mit der Absetzung der Demokratie ein "ziviler Putsch" gegen Imamoglu verübt werde, der eine ernsthafte Bedrohung für Präsident Erdogan und die AKP darstelle.

Während die Vorwürfe im Raum stehen, wird der Ausgang dieses politischen Dramas gespannt verfolgt. Imamoglus Position als aussichtsreicher Herausforderer bei den kommenden Präsidentschaftswahlen ist zunehmend gefährdet. Das geopolitische Tauziehen erreicht einen Höhepunkt, was einmal mehr die Fragilität der politischen Landschaft in der Türkei aufzeigt. Die finale Entscheidung über Imamoglus Kandidatur liegt nun in den Händen der als regierungsnah geltenden türkischen Wahlbehörde.