Der französische Spirituosenhersteller Pernod Ricard zeigt sich angesichts eines turbulenten Jahres resilient. Trotz eines organischen Umsatzrückgangs von 1 % im gesamten Geschäftsjahr entsprach das Ergebnis weitgehend den Erwartungen und der eigenen Prognose des Unternehmens. Das Unternehmen konnte größere Probleme in den wichtigen Märkten USA und China weitgehend ausgleichen.
Im April hielt Pernod Ricard an seiner Jahresprognose fest, selbst nachdem sich die Umsätze in zwei der größten Märkte rückläufig entwickelten. Dabei setzte das Unternehmen auf eine Nachfragesteigerung im vierten Quartal.
In den USA sanken die Nettoerlöse um 9%, während sie in China sogar um 10% einbrachen. Doch andere Märkte zeigten Anzeichen einer Erholung im zweiten Halbjahr. Besonders in Indien verzeichnete das Unternehmen ein Umsatzplus von 6%.
Diese Entwicklungen halfen Pernod Ricard, sein Ziel zu erreichen, das Jahr mit weitgehend stabilen Nettoerlösen abzuschließen, knapp über dem von Analysten erwarteten Rückgang von 1,2%.
„Wir haben in einem Umfeld wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten robuste Ergebnisse erzielt“, erklärte Vorstandsvorsitzender Alexandre Ricard in einer Stellungnahme.
Pernod Ricard und seine Konkurrenten litten unter einer Umkehr des post-pandemischen Booms hochpreisiger Spirituosenverkäufe, bedingt durch hohe Zinsen, Inflation und andere wirtschaftliche Herausforderungen.
Insbesondere Pernod Ricard musste in den Vereinigten Staaten mit einer geringeren Nachfrage und Bestandskürzungen bei Einzelhändlern und Großhändlern umgehen. In China belastete eine schwächelnde Wirtschaft das Konsumentenvertrauen und damit die Umsätze.
Für das erste Quartal 2025 erwartet Pernod Ricard aufgrund weiterer Bestandsanpassungen in den USA und eines insgesamt schwachen wirtschaftlichen Umfelds in China ein „weiches“ Quartal. Dennoch rechnet das Unternehmen in anderen Regionen mit guter Performance und setzt auf eine Erholung der Absatzmengen, um die Nettoerlöse wieder zu steigern.
Darüber hinaus plant Pernod Ricard, seine organische operative Marge, die im Geschäftsjahr 2024 durch Preiserhöhungen und strenge Ausgabendisziplin um 80 Basispunkte stieg, aufrechtzuerhalten.
Der Gewinn aus wiederkehrenden Geschäften übertraf die Schätzungen deutlich und stieg um 1,5%. Mittelfristig bleibt das Unternehmen optimistisch und strebt eine organische Nettoumsatzwachstum von näher zu 7% an.
Der vorgeschlagene Gewinn je Aktie bleibt mit 4,70 Euro unverändert im Vergleich zum Vorjahr.