27. Juli, 2024

Grün

Paris setzt Zeichen im Umwelt- und Verkehrskonzept: Städtische Parkgebühren für SUV scharf angehoben

Paris setzt Zeichen im Umwelt- und Verkehrskonzept: Städtische Parkgebühren für SUV scharf angehoben

In einem bemerkenswerten Schritt zur Reduzierung der Umweltbelastung und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beugt sich Paris unter die Stimme seiner Bürgerinnen und Bürger: Die Metropole plant, die Parkgebühren für SUVs und andere schwere Fahrzeuge drastisch zu erhöhen. Nach einer erfolgreichen Bürgerbefragung, an der sich rund sechs Prozent der 1,3 Millionen Wahlberechtigten beteiligten, soll das Parken im Herzen von Paris künftig mit 18 Euro pro Stunde zu Buche schlagen – ein dreifacher Anstieg im Vergleich zu den bisherigen 6 Euro. In den Vororten wird der Tarif mit 12 Euro pro Stunde ebenfalls verdreifacht, während ein Halbtagsticket im Zentrum von 75 auf beachtliche 225 Euro steigt.

Die neue Gebührenordnung, die ab dem 1. September in Kraft tritt, zielt darauf ab, die durch die großen und schweren Fahrzeuge verursachten Beeinträchtigungen zu minimieren. Die städtischen Verantwortlichen argumentieren, diese Modelle würden nicht nur verstärkt Schadstoffe emittieren, sondern auch mehr Platz beanspruchen und die Sicherheit des Straßenverkehrs gefährden.

Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, sieht in diesem Beschluss einen Vorreiter für eine globale Entwicklung und betont die damit verbundene Schutzmaßnahme für Umwelt und öffentliche Gesundheit. Diese Regelung, die explizit auf Verbrenner- und Hybridfahrzeuge ab 1,6 Tonnen sowie Elektroautos ab 2 Tonnen Gewicht abzielt, entbindet jedoch Anwohner, Handwerker und Pflegedienste von den erhöhten Kosten.

Der zunehmenden Ausgrenzung von SUVs stellen sich jedoch auch Widerstände entgegen. Der Automobilclub "40 millions d'automobilistes" inszenierte bereits Widerstand gegen die drohende Tarifänderung, die möglicherweise auch in anderen französischen Städten umgesetzt werden könnte. Dennoch findet der Pariser Ansatz auch Unterstützung auf internationaler Ebene: Fatih Birol, der Leiter der Internationalen Energie-Agentur, plädiert für staatliche Maßnahmen gegen die SUV-Welle und empfiehlt abschreckende Mittel wie härtere Steuern oder Parkgebühren.

Die Beschlossenheit der Stadt Paris, große Fahrzeuge strikter zu regulieren, reiht sich ein in eine langfristige Verkehrspolitik unter der Führung der sozialistischen Bürgermeisterin und der rot-grünen Stadtregierung. Dies betrifft laut Berechnungen der Zeitung "Les Échos" fast 16 Prozent der Autos in der Region Île-de-France, was rund 900.000 Fahrzeuge bedeutet.