Ein D9 für den Königspalast
Im südthailändischen Rayong rollt das 90.000. BYD-Fahrzeug vom Band – ein Denza D9, übergeben an eine prominente Empfängerin: Nualphan Lamsam, Präsidentin des thailändischen Fußballverbands und gesellschaftlich bestens vernetzt.
Der Moment ist mehr als nur PR: Er symbolisiert, wie konsequent und schnell BYD nicht nur in den Markt, sondern mitten in die Eliten des Landes vorgedrungen ist.
Vom Newcomer zum Marktführer
Vor kaum drei Jahren trat BYD offiziell in den thailändischen Pkw-Markt ein. Heute ist das Unternehmen auf direktem Weg, dort zum dominierenden Anbieter für elektrische Fahrzeuge zu werden.
21.458 verkaufte Autos allein in den ersten fünf Monaten 2025 bedeuten ein Plus von 66,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr – in einem Markt, der bisher als schwer erschließbar galt.
Rayong als Blaupause für den Süden
Das Werk in Rayong ist für BYD mehr als ein Montageort – es ist Symbol und Schaltzentrale der Südostasien-Strategie. Die Jahreskapazität liegt bei 150.000 Fahrzeugen.
Produziert wird nicht nur für Thailand selbst, sondern perspektivisch für die gesamte Region, von Malaysia über Vietnam bis Indonesien. Strategisch liegt Rayong damit mitten im nächsten globalen Wachstumsmarkt.
China als Sprungbrett – nicht als Fessel
Die Expansion nach Thailand zeigt exemplarisch, was BYD derzeit besser macht als viele Konkurrenten: Der Konzern denkt global – und handelt lokal. In China selbst wird der Wettbewerb für Elektrofahrzeuge härter, Subventionen werden reduziert, der Margendruck steigt. Wer als Hersteller überleben will, muss sich aus der Abhängigkeit vom Heimatmarkt lösen. BYD gelingt das derzeit mit bemerkenswerter Geschwindigkeit.
Ein Werksjubiläum mit Signalwirkung
Dass das 90.000. Fahrzeug pünktlich zum ersten Jahrestag der Produktion übergeben wird, ist kein Zufall. BYD nutzt jede Gelegenheit, um Narrative zu schaffen – nicht nur rund um Technologie, sondern um Marktführerschaft.
Im Wettbewerb mit Tesla, Volkswagen und Hyundai ist das mehr als Kosmetik. Es ist eine strategisch geführte Außendarstellung, die Anleger wie Regierungen gleichermaßen anspricht.

Investoren aufgepasst
Für den Kapitalmarkt ist die Expansion in Südostasien ein wichtiger Baustein in der Bewertung des Unternehmens. Die Zahlen aus Thailand belegen operative Stärke, Internationalisierung und – vor allem – Tempo.
Während andere Konzerne mit Genehmigungen, Strukturen und politischer Akzeptanz kämpfen, liefert BYD bereits. Für eine Aktie, die oft als überbewertet kritisiert wird, sind solche Wachstumsbelege Gold wert.
Ein Markt, der noch kaum besetzt ist
Thailand hat sich in den letzten Jahren als Automobilstandort für den südostasiatischen Raum etabliert – doch der Umstieg auf Elektromobilität steckt dort noch in den Kinderschuhen.
Genau hier setzt BYD an. Während klassische Hersteller auf Verbrennerproduktion setzen oder ihre Pläne für den E-Markt vertagen, investiert BYD. Mit Erfolg. Der Denza D9, ursprünglich für China entwickelt, kommt in Thailand besser an als erwartet – trotz Premiumpreises.
Der nächste Dominostein fällt
Mit dem Markterfolg in Thailand festigt BYD auch seine Verhandlungsposition für weitere südostasiatische Märkte. Indonesien, Vietnam, die Philippinen – alle sind in der Phase strategischer Weichenstellungen.
Dass BYD nun als erfahrener Partner auftreten kann, gibt dem Konzern einen klaren Vorteil. Für Wettbewerber wird es zusehends schwerer, dort Fuß zu fassen, wo BYD bereits das erste Taxi oder Dienstwagen gestellt hat.
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