12. Oktober, 2024

Märkte

Ölpreise im Aufwind: Nahost-Konflikt befeuert Markterwartungen

Ölpreise im Aufwind: Nahost-Konflikt befeuert Markterwartungen

Die Ölpreise verzeichneten am Mittwoch aufgrund der sich verschärfenden Spannungen im Nahen Osten einen weiteren Anstieg. Branchenexperten und Händler spekulieren angesichts der eskalierenden Auseinandersetzung zwischen Iran und Israel auf eine Fortsetzung dieses Trends.

Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November stieg um 1,11 Dollar auf 74,67 Dollar und konnte damit das Wochenminus ausgleichen. Auch die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verzeichnete einen ähnlichen Anstieg. Beide Sorten befinden sich trotz der jüngsten Zuwächse weiterhin deutlich unter ihren jeweiligen Jahreshochs vom Frühjahr.

Der Brent-Preis konnte sich damit etwas von seinem Jahrestief im September erholen, bleibt jedoch weit entfernt vom Niveau im Frühjahr, als die Preise über 90 Dollar lagen. Investoren, die aufgrund der schwachen Wirtschaftsaussichten und der Flaute in China auf fallende Ölpreise gesetzt hatten, könnten sich nun in einer misslichen Lage befinden. Besonders dann, wenn die Auseinandersetzung zwischen Iran und Israel zu Produktionsausfällen im Iran oder einer Blockade der Straße von Hormus führt.

Die Lage im Nahen Osten eskalierte in der Nacht auf Mittwoch weiter. Nach einem iranischen Raketenangriff kündigte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu Vergeltung an: "Der Iran hat heute Abend einen großen Fehler gemacht - und er wird dafür bezahlen", sagte Netanjahu. Ein konkreter Zeitpunkt für den Vergeltungsschlag blieb zunächst unklar. In derselben Nacht griff Israel bereits Ziele der Hisbollah-Miliz in Beirut an, während der Iran Israel vor einer weiteren Eskalation warnte und selbst mit heftigen Reaktionen drohte.

Vor dem Hintergrund dieser angespannten Lage wird der UN-Sicherheitsrat heute um 16:00 Uhr MESZ zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkommen.