Die Ölpreise mussten am Dienstag ihre zuvor erzielten Kursgewinne im Verlauf des Tages wieder abgeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete zuletzt 77,06 US-Dollar, was einem Anstieg von zwei Cent gegenüber Freitag entspricht. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar sank um 12 Cent auf 71,58 Dollar.
Zu Beginn des Tages hatten die Ölpreise noch deutlich zugelegt. Als Grund wurde auf Spannungen im Roten Meer verwiesen, wo wichtige Schiffsrouten für den internationalen Handelsverkehr und den Transport von Rohöl verlaufen. Der Iran hatte nach eigenen Angaben ein Kriegsschiff in das Rote Meer entsandt. Die Passage der Fregatte 'Albors' durch die Meerenge Bab al-Mandab wurde vom Onlineportal 'Nur News' am Montag berichtet.
In den vergangenen Wochen gab es vermehrt Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen, was die Ölpreise zeitweise nach oben getrieben hatte. Zuletzt wurde ein Handelsschiff der Reederei Maersk attackiert, woraufhin die dänische Unternehmensgruppe vorübergehend den Transport durch das Rote Meer stoppte.
Am Nachmittag gaben die Ölpreise ihre Gewinne jedoch wieder ab. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hatte Russland seine Rohölexporte zum Jahresende deutlich gesteigert, was den Preisanstieg bremste. Zudem wurden die Preise durch den höheren Dollarkurs belastet. Eine steigende US-Währung verteuert Rohöl für Käufer aus anderen Währungsräumen, was die Nachfrage dämpft.