Die krisengeschüttelte Hafenstadt Odessa geriet jüngst unter schweren Beschuss, als russische Drohnen die ukrainische Küstenmetropole attackierten. Für den tschechischen Präsidenten Petr Pavel, der sich just zu diesem Zeitpunkt in der Stadt aufhielt, ist dies ein weiteres Zeichen für Moskaus mangelndes Interesse an einer Waffenruhe. Der ehemalige NATO-General reiste kurz nach dem Angriff weiter nach Kiew, um sich dort mit Regierungsvertretern zu besprechen.
Der Angriff erfolgte in drei Wellen, wie der ukrainische Vizeregierungschef Oleksij Kuleba über Telegram bekannt gab. Trotz des beschwichtigenden Hinweises der tschechischen Seite, dass ihr Präsident stets in sicherer Entfernung war, bleibt die Sorge um die Sicherheitslage in Odessa bestehen. Pavel äußerte sich skeptisch über Russlands Friedenswillen und betonte die Notwendigkeit, dass US-Präsident Donald Trump verstärkten Druck auf Moskau ausüben müsse.
Der französische Präsident Emmanuel Macron stimmte in den Chor der Verurteilungen ein, indem er in sozialen Netzwerken Russlands Mangel an ehrlichem Friedensbestreben kritisierte. In dieser angespannten Situation planen Vertreter der USA, Russlands und der Ukraine, am Montag über erste Schritte zu einer vorläufigen Waffenruhe zu beraten.
Die Drohnenattacke hinterließ in Odessa eine Spur der Verwüstung: Ein Einkaufszentrum und mehrere Geschäfte fielen den Flammen zum Opfer, während ein Wohnhaus beschädigt wurde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete zudem von verletzten Kindern und Schäden in verschiedenen Regionen des Landes, darunter Saporischschja, Sumy, Kiew, Chmelnyzkyj und Tschernihiw.