Nvidia wirft 100 Milliarden auf OpenAI – ein Deal der Superlative
Der Chiphersteller Nvidia will 100 Milliarden Dollar in OpenAI investieren und damit eine gigantische Infrastruktur aus Rechenzentren aufbauen. Ein Schritt, der die Machtbalance im globalen KI-Rennen neu sortieren könnte.
Als Nvidia ankündigte, bis zu 100 Milliarden US-Dollar in OpenAI zu pumpen, zuckte selbst an den abgebrühten Finanzmärkten mancher Analyst. Es ist nicht nur die größte Einzelwette eines Halbleiterunternehmens in der Geschichte – es ist eine Kampfansage an alle, die im KI-Rennen mithalten wollen.
Geplant ist der Bau von Rechenzentren mit einer Leistung von zehn Gigawatt – betrieben mit Nvidias eigenen Chips.
Zur Einordnung: Das entspricht in etwa dem Jahresbedarf eines mittleren europäischen Landes. OpenAI soll damit Zugang zu beispielloser Rechenleistung bekommen – dem einzigen Rohstoff, der in der Welt der generativen KI wirklich zählt.
OpenAI has received strong support from NVIDIA: $100 billion in investment and millions of GPUs, with deployment beginning in the second half of 2026. This funding will prepare for the next generation of AI models (stronger inference models, world models, robotics models, and… https://t.co/oXraqAJhvFpic.twitter.com/KFlOGRoBey
Wall Street reagierte prompt: Nvidias Aktienkurs sprang um 4 Prozent nach oben. Kein Wunder, schließlich sichert sich der Konzern damit einen dauerhaften Absatzmarkt für seine Chips und bindet OpenAI eng an sich.
Für Sam Altman wiederum bedeutet der Deal, dass er seine Vision einer weltumspannenden KI-Infrastruktur vorantreiben kann, nachdem er 2024 bereits vergeblich versucht hatte, in Abu Dhabi mehrere Billionen Dollar einzusammeln.
100 Milliarden Dollar – das entspricht dem Bruttoinlandsprodukt des US-Bundesstaates Maine, dem halben Vermögen von Bill Gates oder der Marktkapitalisierung von Nike. Anders gesagt: Nvidia setzt in einem einzigen Deal Summen ein, die sonst den Haushalt eines mittelgroßen Staates abbilden.
Strategischer Schachzug mit Risiken
So viel Kapital birgt Chancen – aber auch enorme Risiken. Sollte die Nachfrage nach generativer KI stagnieren oder sich regulatorische Hürden verschärfen, droht Nvidia ein gigantisches Klumpenrisiko. Brancheninsider verweisen zudem darauf, dass der Aufbau von Rechenzentren in dieser Dimension Fragen nach Energieversorgung, Klimabilanz und geopolitischer Sicherheit aufwerfen wird.
Machtfrage im globalen KI-Rennen
Trotz der Risiken markiert der Deal einen Wendepunkt. Während Microsoft OpenAI bereits Milliarden zur Verfügung stellt und Google eigene KI-Projekte vorantreibt, bindet Nvidia den Pionier nun auch infrastrukturell an sich. Im globalen Wettlauf um künstliche Intelligenz verschiebt sich das Kräfteverhältnis – und Nvidia steigt vom Zulieferer zum unverzichtbaren Systemarchitekten auf.
100 Milliarden Dollar für Rechenzentren sind mehr als ein Investment – sie sind eine Machtdemonstration. Ob Nvidia und OpenAI damit den Grundstein für die nächste industrielle Revolution legen oder ein Vermögen im Größenwahn verbrennen, wird die zentrale Frage der kommenden Jahre.