05. September, 2025

Grün

Nordsee widersteht Hitzerekorden: Ein außergewöhnlicher Sommer der Extreme

Die Nordsee erlebte während der Sommermonate 2025 eine bemerkenswerte und beispiellose Erwärmung, die sowohl Wissenschaftler als auch Klimaexperten alarmierte. Nach aktuellen Daten des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg überstiegen die Oberflächentemperaturen in großen Teilen der westlichen bis südwestlichen Nordsee sowie im Ärmelkanal das langjährige Durchschnittsniveau um ungewöhnliche 2 Grad Celsius oder mehr. Auch in der Deutschen Bucht und in der östlichen Nordsee, insbesondere in den Gebieten vor den Küsten Dänemarks und Norwegens, wurden Abweichungen von bis zu 1,3 Grad Celsius registriert.

Im Jahr 2025 erreichten die durchschnittlichen Wassertemperaturen der Nordsee einen Rekordwert von rund 15,7 Grad Celsius. Damit ist dieser Sommer im Vergleich zur langjährigen Temperaturübersicht der wärmste seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen im Jahr 1969. Diese Daten werden von Experten des BSH als besorgniserregendes Indiz für den anhaltenden Klimawandel gewertet. Der Sommer 2025 gesellt sich somit in die Liste der heißesten Sommer, die jemals dokumentiert wurden, ein Zeichen der dringenden Notwendigkeit für effektive Klimaschutzstrategien.

Eine ähnliche entmutigende Entwicklung wurde in den südwestlichen Bereichen der Ostsee festgestellt, einschließlich der deutschen Gewässer. Die Temperaturerhöhungen betrugen hier bis zu 1,5 Grad Celsius mehr als das langjährige Mittel zwischen 1997 und 2021, während im äußersten Norden die Durchschnittswerte sogar um über 2 Grad Celsius übertroffen wurden. Eine durchschnittliche Temperatur von etwa 16,7 Grad Celsius weist auf die signifikante Erderwärmung hin, wie die BSH-Meereskundlerin Kerstin Jochumsen betont. Sie stellt fest, dass die Ostsee mittlerweile eine schnellere Erwärmung als die Nordsee erfährt, mit einem Anstieg von fast 2 Grad Celsius seit dem Jahr 1990.

Ein weiteres bedrohliches Phänomen ist die Zunahme mariner Hitzewellen, die kontinuierlich in Häufigkeit und Dauer zunehmen. Besonders beunruhigend ist der Bericht der BSH-Messstation "Leuchtturm Kiel", die im Frühjahr 2025 eine rekordverdächtige 55-tägige marine Hitzewelle meldete, die längste, die seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1989 dokumentiert wurde. Diese Daten unterstreichen einen deutlichen Anstieg der Anzahl und Intensität solcher Hitzewellen, was die Dringlichkeit umfassender Klimaschutzmaßnahmen umso mehr verdeutlicht.