27. Juli, 2024

Grün

Norddeutschland nimmt Kurs auf eine „grüne“ Zukunft – Wasserstoffinfrastruktur im Fokus

Norddeutschland nimmt Kurs auf eine „grüne“ Zukunft – Wasserstoffinfrastruktur im Fokus

Mit der zukunftsorientierten Vision einer umfassenden grünen Wasserstoffinfrastruktur wollen Schleswig-Holstein und seine norddeutschen Nachbarländer eine Vorreiterrolle einnehmen. Ziel ist es, die Weichen derart zu stellen, dass sowohl die Errichtung von Wasserstofferzeugungsanlagen als auch die notwendige Speicherkapazität im Norden Deutschlands angesiedelt werden. Diese Ambitionen bekräftigte Schleswig-Holsteins Energieminister Tobias Goldschmidt von den Grünen am Montag und unterstrich die Bedeutung von Investitionsentscheidungen der Privatwirtschaft, die durch eine klare Rahmengestaltung abgesichert werden sollen.

Bei einem Treffen in Berlin, zu dem Goldschmidt Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft der norddeutschen Bundesländer geladen hatte, zeichnete der Minister ein positives Bild der Region. Er hob besonders die Kombination aus erneuerbaren Energien, fortschrittlichen industrieunternehmen und einer bestehenden Infrastruktur für Energiewende, einschließlich der Stärke der Küstenhäfen, als ideale Basis für eine klimaneutral ausgerichtete Wasserstoffwirtschaftsregion hervor.

Einen weiteren Schwerpunkt im Zuge der Wasserstoffstrategie nimmt die Speicherung des zukunftsträchtigen Energieträgers ein. Frank Doods, Wirtschaftsstaatssekretär Niedersachsens, betonte die herausragende Position Norddeutschlands bezüglich vorhandener Kavernen, die bisher primär für Erdgas genutzt und künftig auf Wasserstoffspeicherung umgestellt werden sollen. Doods appelliert an den Bund, schnellstmöglich die versprochene Speicherstrategie vorzulegen und dabei die Länderbeteiligung sicherzustellen.

Bremen sieht in der sich entwickelnden Wasserstofflandschaft eine vielversprechende Nachfragesituation im Norden, die sowohl der Wasserstoffbranche als auch der Industrie durch lokal grüne Energie und günstige Energiepreise zu Gute kommen könnte, so Maike Frese in ihrer Funktion als Wirtschaftsstaatsrätin. Eine ähnliche Note schlug Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsstaatssekretärin Ines Jesse an, mit besonderem Augenmerk auf der Notwendigkeit einer verbesserten Ost-West-Verbindung im Wasserstoffnetz und einer Synchronisierung mit EU-Förderungen.

Abschließend wies Hamburgs Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof auf die Belange der Hafeninfrastruktur und den seeseitigen Import von Wasserstoff hin. Er plädiert dafür, dass sowohl der Bund als auch die EU hierbei unterstützend tätig werden, um nicht nur die Importe, sondern auch damit verbundene Wertschöpfungspotenziale für die gesamte Volkswirtschaft zu maximieren.