Das Kieler Rüstungsunternehmen Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) steht vor einem bedeutenden Auftrag, der großen wirtschaftlichen Zuwachs entlang der deutschen Küstenstrecke verspricht. Die Tochterwerft in Wismar könnte im Zuge eines deutsch-norwegischen U-Boot-Auftrags massiv profitieren. Laut Unternehmensangaben wäre bei voller Auslastung der Fertigung die Schaffung von bis zu 1.500 neuen Arbeitsplätzen in Wismar möglich. Die Vorbereitungen für die Erhöhung der Kapazitäten seien bereits im Gange, wie ein Sprecher mitteilte.
Unter der Führung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) steht der Kauf von sechs neuen U-Booten zur Debatte, von denen zwei für Norwegen bestimmt sind. Der geschätzte Auftragswert für die vier Boote der Klasse 212CD, die zur deutschen Flotte stoßen sollen, beläuft sich auf 4,7 Milliarden Euro. Die endgültige Entscheidung könnte bald fallen, da der Haushaltsausschuss des Bundestags sich voraussichtlich mittelfristig mit diesem Thema beschäftigen wird.
Besonders wertvoll ist der Auftrag für die regionale Wirtschaft, da 90 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland verbleiben soll. Neben der Küstenregion profitieren vor allem Bayern und der gesamte süddeutsche Raum, wo ein Drittel der wirtschaftlichen Erträge hinfließen wird. Jenseits der sicherheitspolitischen Bedeutung stärkt dieses Projekt somit den industriellen Sektor und fördert die wirtschaftlichen Verflechtungen innerhalb Deutschlands.
Thyssenkrupp Marine Systems hatte die Wismarer Werft 2022 übernommen, um die Produktionskapazitäten auszubauen. Der Vertrag mit Deutschland und Norwegen aus dem Jahr 2021 hat ein gemeinsames Design der U212 CD-Klasse-Boote zum Ziel, und die Realisierung rückt nun in greifbare Nähe.