28. Mai, 2025

Wirtschaft

Motorradversicherung: Risiko und Kosten im Vergleich zur Kfz-Versicherung unterscheiden sich stark

Mit Eintreten der Motorradhochsaison beleben sich die Straßen erneut durch eine Vielzahl von Bikern. In diesem Kontext hat die R+V Versicherung kürzlich aufschlussreiche Statistiken veröffentlicht. Diese basieren auf einem Vergleich zwischen den Unfallhäufigkeiten von Motorradfahrern und Autofahrern. Während Motorradfahrer seltener in Kollisionen verwickelt sind, verursachen sie im Schadensfall jedoch signifikant höhere Kosten.

Christian Hartrampf, ein Kfz-Versicherungsexperte der R+V Versicherung in Wiesbaden, gibt an, dass im Jahr 2024 die durchschnittlichen Kosten für Kfz-Haftpflichtschäden bei etwa 5.000 Euro lagen. Im Vergleich dazu belaufen sich die Kosten für Schäden bei Motorrädern auf ca. 7.000 Euro pro Unfall. Diese Auffälligkeit unterstreicht die besonderen finanziellen Herausforderungen, die Motorradunfälle gegenüber Autounfällen darstellen. Die höhere Schadenhöhe lässt sich auf die spezifische Beschaffenheit und den Gebrauch von Motorrädern zurückführen.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie liegt darin, dass von 1.000 Motorradbesitzern lediglich sechs Haftpflichtschäden gemeldet wurden. Im Kontrast dazu stehen 48 Unfälle je 1.000 versicherte Autos. Diese erhebliche Differenz erklärt sich zum Teil dadurch, dass Motorradfahrer vornehmlich in der Sommersaison unterwegs sind und somit im Jahresverlauf insgesamt weniger Kilometer zurücklegen.

Die wesentlichen Ursachen für die höheren Schadenskosten bei Motorradunfällen sind oft auf eine mangelnde Kontrolle zurückzuführen. Häufige Fehlbewertungen von Kurvenradien sowie überhöhte Geschwindigkeiten spielen eine zentrale Rolle. Dies erklärt auch, weshalb Unfälle mit Motorrädern, insbesondere wenn sie weitere Verkehrsteilnehmer betreffen, besonders kostspielig sind. Im Gegensatz zu Auto-Unfällen, bei denen Kleinschäden wie Parkrempler den Durchschnitt senken, ist die Gefahr für ernsthafte Verletzungen bei Motorradunfällen erhöht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Motorräder keine schützende Knautschzone bieten.

Laut vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamts wurden im Jahr 2024 etwa 2,5 Millionen Verkehrsunfälle von der Polizei erfasst. Dies stellt einen Rückgang von etwa 1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Ebenso sank die Zahl der dabei Verletzten oder Getöteten um 1 Prozent, was insgesamt zu gut 289.000 Vorfällen führte. Diese Rückläufigkeit der Unfallzahlen könnte teilweise auf verbesserte Sicherheitsmaßnahmen und Fahrverhalten zurückzuführen sein.