17. September, 2025

Unternehmen

Milliarden für Musk, Kritik aus dem Vatikan – der Papst greift ein

Tesla will Elon Musk mit einem Vergütungspaket von einer Billion Dollar an sich binden. Papst Leo XIV. sieht darin ein Symbol für die wachsende Ungleichheit – und warnt vor den gesellschaftlichen Folgen solcher Deals.

Milliarden für Musk, Kritik aus dem Vatikan – der Papst greift ein
Päpstliche Mahnung – Papst Leo XIV. kritisiert, dass Manager heute bis zu 600-mal mehr verdienen als ihre Angestellten – und nennt Musks Deal als Sinnbild dieser Schieflage.

Vatikan gegen Managergehälter

Ein Papst, der über Aktienoptionen spricht: Leo XIV., erst seit wenigen Monaten Oberhaupt der katholischen Kirche, meldet sich überraschend in einer Wirtschaftsfrage zu Wort.

In einem Interview kritisiert er die Dimension der Boni für Konzernchefs und nennt Elon Musk als warnendes Beispiel. „Vor 60 Jahren verdienten CEOs vier- bis sechsmal so viel wie ihre Angestellten, heute sind es 600-mal mehr“, sagt er.

Musks Billionen-Plan

Tesla hatte Anfang September ein Vergütungspaket vorgestellt, das Musk – sofern er die ambitionierten Ziele erreicht – zum ersten Billionär der Welt machen könnte.

Um die Prämie zu verdienen, müsste Tesla den Börsenwert auf 8,5 Billionen Dollar steigern, zwölf Millionen Fahrzeuge in zehn Jahren verkaufen und eine Million Robotaxis auf die Straße bringen. Der Konzern will mit dem Paket sicherstellen, dass Musk seine Aufmerksamkeit nicht auf SpaceX, Neuralink oder seine KI-Firma xAI verlagert.

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Symbol für eine Schieflage

Für Papst Leo XIV. ist diese Summe mehr als ein Einzelfall. Er sieht darin ein Sinnbild für eine globale Schieflage. Bei einem Treffen mit Politikern im Juni hatte er bereits vor der „inakzeptablen Disproportion zwischen der immensen Konzentration von Reichtum und der Armut der Vielen“ gewarnt.

Ein Ungleichgewicht, das nach seiner Einschätzung nicht nur soziale Spannungen, sondern auch Gewalt und Kriege begünstigen kann.

Musk als Projektionsfläche

Dass ausgerechnet Musk ins Zentrum der päpstlichen Kritik rückt, ist kein Zufall. Er ist zugleich der reichste Mann der Welt, politisch lautstark und omnipräsent in Branchen, die das 21. Jahrhundert prägen sollen – von Raumfahrt bis KI. Befürworter sehen in ihm den Visionär, Gegner den Inbegriff von Machtkonzentration und Geltungsdrang.

Entscheidung liegt bei Aktionären

Ob Musk die Milliardenprämie tatsächlich zugesprochen bekommt, entscheiden die Tesla-Aktionäre im November. Für sie steht die Frage im Raum, ob astronomische Summen tatsächlich die notwendige Motivation für einen CEO sind – oder ob hier eine Grenze überschritten wird. Dass sich nun auch der Vatikan einmischt, dürfte die Abstimmung nicht weniger brisant machen.

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