Ein Dämpfer nach der Rallye
Seit Jahresbeginn hat Microsoft an der Nasdaq rund 20 Prozent gewonnen – doch im vergangenen Monat ging es sechs Prozent bergab. Das Allzeithoch von 555,45 US-Dollar ist in weite Ferne gerückt.
Bemerkenswert: Die Schwächephase kam trotz solider Quartalszahlen. Ein Widerspruch, den die Märkte aktuell nicht auflösen.
Analysten kontern Panik
Für Evercore ist der Rücksetzer kein Grund zur Sorge. Die Bank hält an ihrem „Outperform“-Rating fest und sieht das Kursziel bei 625 US-Dollar – mehr als 25 Prozent über dem aktuellen Stand. „Fundamental gibt es keine ausreichenden Gründe für die jüngste Underperformance“, heißt es in einer aktuellen Einschätzung. Vielmehr sei die Aktie seit ihrem Tief im April um über 60 Prozent gestiegen, da könne ein Rückschlag kaum überraschen.

Hoffnungsträger Azure und KI
Besonders das Cloud-Geschäft Azure gilt den Analysten als Schlüssel für weiteres Wachstum. Evercore erwartet ein Plus von 30 Prozent im Geschäftsjahr 2026.
Noch wichtiger: Microsofts Fähigkeit, künstliche Intelligenz nicht nur in die Infrastruktur, sondern auch in Anwendungen und Produkte zu integrieren. Für die kommenden drei bis fünf Jahre sehen die Experten darin die zentrale Quelle neuer Umsätze.
Zwischen Nervosität und Zuversicht
Die Börse reagierte vorsichtig positiv: Am Montag stieg der Kurs leicht auf 498,20 US-Dollar, nachbörslich folgte ein moderates Plus. Für Investoren bleibt die Frage, ob die jüngste Delle nur ein Zwischenstopp oder der Beginn einer längeren Abwärtsbewegung ist.
Ein Test für Microsofts Börsenmythos
Die Schwäche zeigt, wie sensibel Anleger inzwischen auf jede Abweichung vom Wachstumsnarrativ reagieren. Doch die meisten Analysten halten dagegen: Wer an die Durchsetzungskraft von Azure und die Monetarisierung von KI glaubt, sieht im aktuellen Rücksetzer weniger eine Gefahr – sondern den Moment, um Positionen auszubauen.
Das könnte Sie auch interessieren:
