10. Juni, 2025

Wirtschaft

Meyer Werft: Kreuzfahrtschiffbauer auf Kurs zu neuer Stabilität

Meyer Werft: Kreuzfahrtschiffbauer auf Kurs zu neuer Stabilität

Die traditionsreiche Meyer Werft steht erneut im Fokus politischer und gewerkschaftlicher Gespräche über ihre Zukunft. In einer aktuellen Sitzung äußerten sich alle Beteiligten optimistisch über die Perspektiven des Unternehmens. Werftchef Bernd Eikens versicherte, dass der Standort der Werft weiterhin im emsländischen Papenburg verbleiben soll. Betriebsratsvorsitzender Andreas Hensen betonte die parteiübergreifende Unterstützung für die Arbeitsplätze und den Standort. Grundlage des Gesprächs war ein kürzlich vorgelegter Entwurf eines Sanierungsgutachtens, der der Werft eine positive Zukunftsprognose attestiert. Zu den Teilnehmern der Diskussion zählten Lokalpolitiker, Landtags- und Bundestagsabgeordnete sowie Vertreter der IG Metall. Bekannt ist die Meyer Werft vor allem durch ihre Kreuzfahrtschiffe, jedoch erlebt sie derzeit die schwerste Krise in ihrer über 200-jährigen Geschichte. Obwohl Aufträge bis 2028 vorliegen, wurden viele Verträge vor der Corona-Pandemie abgeschlossen. Infolge des Einbruchs des Tourismusmarktes wurden Aufträge zeitlich gestreckt, jedoch nicht an die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise angepasst. Im Juli wurde ein Restrukturierungskonzept zwischen Geschäftsführung, Betriebsrat und IG Metall vereinbart. Dieses sieht den Abbau von 340 der über 3.000 Stellen vor. Zur Finanzierung von Schiffsneubauten muss das Unternehmen bis Ende 2027 über 2,7 Milliarden Euro aufbringen, einschließlich einer Eigenkapitalerhöhung um 400 Millionen Euro, die von Banken gefordert wird. Auch staatliche Hilfen von Bund und Land stehen zur Diskussion.