22. Juli, 2025

Politik

Merz warnt vor unverhältnismäßigen Emissionsrichtlinien für Dienstfahrzeuge

In der europäischen politischen Arena ist ein intensiver Streit um die zukünftige Gestaltung der Dienstwagenflotten großer Unternehmen entbrannt. Bundeskanzler Friedrich Merz hat sich eindeutig gegen übermäßig strenge CO2-Vorgaben für Dienstwagen ausgesprochen. Bei einem Treffen mit dem norwegischen Premierminister Jonas Gahr Støre in Berlin betonte Merz die immense Bedeutung der Automobilindustrie für den europäischen Kontinent. Er warnte eindringlich vor den möglichen wirtschaftlichen Gefahren, die aus einer einseitigen Technologieausrichtung resultieren könnten, und plädierte dafür, den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Freiheit zu lassen, selbst zu entscheiden, welche Fahrzeugtechnologien sie bevorzugen.

Die EU-Kommission zieht derweil in Erwägung, ab 2030 von Mietwagenanbietern und großen Unternehmen zu verlangen, dass sie ihren Fuhrpark ausschließlich mit Elektroautos ausstatten. Ein Sprecher der Kommission versuchte jedoch, die aufkeimende Diskussion zu entschärfen und stellte klar, dass über derartige klimabezogene Vorschläge für Dienstwagen noch keine endgültigen Entscheidungen getroffen worden seien.

Die Debatte um mögliche Verpflichtungen zur Nutzung von Elektrofahrzeugen in Unternehmensflotten wird durch ein im März veröffentlichtes Dokument der Kommission zusätzlich angeheizt. In diesem Papier wird angekündigt, dass bis zum Ende des Jahres ein Gesetzesvorschlag vorgelegt werden soll, der darauf abzielt, die Emissionen von Firmenwagen zu reduzieren und dabei verschiedene Technologien zu berücksichtigen. Diese Initiative ist auf Widerstand gestoßen, insbesondere vom Verband der Automobilindustrie und dem Bundesverkehrsministerium, die sich gegen eine reine Verpflichtung zur Anschaffung von Elektrofahrzeugen aussprechen.

Der Verband der Automobilindustrie argumentiert, dass eine solche Regelung die Innovation innerhalb der Branche ersticken und die Wettbewerbsposition Europas auf dem globalen Markt schwächen könnte. Stattdessen wird eine technologieoffene Strategie gefordert, die alternative Antriebssysteme wie Wasserstoff- und Hybridfahrzeuge berücksichtigt. Gleichzeitig betont das Bundesverkehrsministerium, dass der Infrastrukturausbau ein entscheidender Faktor für die Akzeptanz und den Erfolg umweltfreundlicherer Fahrzeugtechnologien sei. Ein Investitionsschub in die Ladeinfrastruktur sei notwendig, um eine flächendeckende Nutzung von Elektrofahrzeugen zu ermöglichen.