13. Juni, 2025

Wirtschaft

Kunststoffspezialist Gerhardi meldet Insolvenz an - Unruhe in der Branche

Kunststoffspezialist Gerhardi meldet Insolvenz an - Unruhe in der Branche

Der renommierte Automobilzulieferer Gerhardi Kunststofftechnik aus Lüdenscheid sieht sich mit ernsten finanziellen Problemen konfrontiert und hat beim Amtsgericht Hagen einen Insolvenzantrag eingereicht. Diese Information wurde auf dem Portal Insolvenzbekanntmachungen.de veröffentlicht. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Jan-Philipp Hoos von der anerkannten Kanzlei White & Case bestellt. Zuvor war bereits in verschiedenen Medien über die schwierige Lage des Unternehmens berichtet worden.

Gerhardi beschäftigt derzeit 1.500 Mitarbeiter, doch über deren zukünftiges Schicksal herrscht Unsicherheit. Der Insolvenzverwalter war zu einer Stellungnahme bisher nicht erreichbar, sodass die Perspektiven für die Belegschaft und den Fortbestand des Unternehmens unklar bleiben.

Als einer der bedeutendsten europäischen Hersteller für galvanisierte und technisch hochwertige Kunststoffteile betreibt Gerhardi neben seinen Standorten in Lüdenscheid, Altena und Ibbenbüren auch ein Werk in Montgomery, Alabama. Gegründet im Jahr 1796, hat das Unternehmen seinen Ursprung in der Herstellung von Schnallen aus Messing und Kupfer.

Die Insolvenzmeldung von Gerhardi ist ein weiteres Anzeichen für die aktuelle Krise in der deutschen Automobilindustrie. Bei Volkswagen werden Lohnkürzungen und Werksschließungen diskutiert, während andere Branchengrößen wie ZF, Continental und Bosch bereits den Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt haben.