03. Oktober, 2024

Märkte

Künstliche Intelligenz treibt Markterwartungen: Nvidia und Palantir im Fokus der Analysten

Künstliche Intelligenz treibt Markterwartungen: Nvidia und Palantir im Fokus der Analysten

Während Technologien wie das Internet in den 1990er Jahren, mobile Geräte in den 2000er Jahren und Cloud-Computing in den 2010er Jahren zentrale Treiber des Aktienmarkts waren, deutet alles darauf hin, dass künstliche Intelligenz (KI) die nächste wegweisende Technologie des kommenden Jahrzehnts sein wird. Analysten an der Wall Street sehen in Nvidia und Palantir große Chancen.

Obwohl Prognosen stets mit Vorsicht zu genießen sind, sind Nvidia und Palantir weiter zu beobachten. Nvidia dominiert den Markt für Grafikprozessoren (GPUs) für Rechenzentren, die technische Berechnungen schneller und effizienter als Zentralprozessoren (CPUs) durchführen. GPUs beschleunigen komplexe Arbeitslasten wie das Training von maschinellen Lernmodellen und den Betrieb von KI-Anwendungen. Neben der überlegenen Leistung punktet Nvidia mit einer umfassenden Software-Ökosystem namens CUDA, das die Entwicklungsprozesse vereinfacht. Das Unternehmen hält laut Analysten zwischen 70 % und 95 % Marktanteil im Bereich KI-Chips.

Phil Panaro von der Boston Consulting Group prophezeit, dass die nächste GPU-Generation von Nvidia, genannt Blackwell, die Marktführerschaft im KI-Bereich weiter festigen wird. Er erwartet, dass die neuen Chips im vierten Quartal den Markt erreichen. Panaro prognostiziert zudem, dass das Unternehmen im Geschäftsjahr 2031 einen Umsatz von 600 Milliarden Dollar generieren könnte, was einem jährlichen Wachstum von 33 % entspricht. Dies wäre im Einklang mit der Vorhersage von Grand View Research, wonach die Ausgaben für KI bis 2030 jährlich um 36 % steigen sollen. Allerdings erscheint diese Umsatzprognose, verbunden mit einer Marktkapitalisierung von 20 Billionen Dollar, als überaus ambitioniert.

Trotz einer beeindruckenden Marktstellung und Expansion in angrenzende Bereiche wie Netzwerkausrüstung und Cloud-Infrastruktur für KI-Workloads, bleibt die Bewertung von Nvidia ein kritischer Punkt. Der aktuelle Aktienkurs impliziert ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 33, was über dem historischen Durchschnitt von 26 liegt. Es bleibt abzuwarten, ob Nvidia weiterhin eine solche Prämie rechtfertigen kann. Dennoch könnte die Aktie des Unternehmens bis zum Ende des Jahrzehnts den S&P 500 übertreffen, weswegen geduldige Anleger eine kleine Position erwägen sollten.

Palantir bietet Analysesoftware für kommerzielle Organisationen und Regierungsbehörden an. Zu seinen Produkten gehören die Datenmanagementplattformen Foundry und Gotham sowie die KI-Plattform AIP. Diese Werkzeuge unterstützen Kunden bei der Integration von Daten, Entwicklung und Verwaltung von maschinellen Lernmodellen sowie deren Einsatz in analytischen Anwendungen zur Entscheidungsfindung.

Im August erkannte Forrest Research Palantir als führend unter den Anbietern von maschinellen Lern- und KI-Plattformen an. Palantir erzielte Bestnoten für das derzeitige Angebot, während Alphabet und C3.ai in der Produktentwicklungsstrategie höher bewertet wurden. Hilary Kramer von Greentech Research hebt hervor, dass Palantir die Datenanalyse tatsächlich für fundierte Entscheidungen nutzt und untermauert damit das Potenzial des Unternehmens. Doch trotz dieses Lobes bleibt die Bewertung der Aktie ein Sorgenpunkt.

Palantir wird mit dem 217-Fachen des Gewinns gehandelt, während das Konsenswachstum der Wall Street auf 24 % pro Jahr in den kommenden drei Jahren geschätzt wird. Dies führt zu einem überhöhten PEG-Verhältnis von 9, obwohl Werte von 1 bis 2 als vernünftig gelten. Angesichts der aktuellen Bewertung bleibt Wall Street skeptisch, wobei das mittlere Kursziel von 27 Dollar pro Aktie einen Rückgang von 26 % impliziert. Anleger sollten abwarten, bis die Bewertung realistischer wird, obwohl dies nicht zwangsläufig bedeutet, dass ein sofortiger Kurssturz bevorsteht.

Bevor Sie in Nvidia investieren, beachten Sie, dass das Analystenteam von The Motley Fool Stock Advisor kürzlich zehn Aktien identifiziert hat, die sie für die besten Investitionen halten – und Nvidia war nicht dabei.