Das Krisenmanagement von Bettina Stark-Watzinger, Bundesbildungsministerin (FDP), gerät verstärkt in den Fokus der öffentlichen Diskussion. Nach anfänglichem Schweigen hat die Ministerin am späten Sonntagabend die Trennung von ihrer Staatssekretärin Sabine Döring bekanntgegeben. Dieser Schritt wird von vielen Beobachtern als Versuch gedeutet, durch ein 'Bauernopfer' den eigenen Verbleib im Amt zu sichern.
Zweifel bestehen jedoch daran, ob Stark-Watzinger tatsächlich nichts von dem Prüfauftrag Dörings wusste, der durch E-Mails aus dem Ministerium öffentlich bekannt wurde. Das Timing der Trennung lässt vermuten, dass mehr hinter den Kulissen ablief, als bisher zugegeben wurde.
Während eine ergebnisoffene Prüfung innerhalb des Ministeriums grundsätzlich unproblematisch wäre, entsteht das eigentliche Problem, wenn dieser Vorgang im Zusammenhang mit einer ministeriellen Revanche gesehen wird. Konkret geht es um den Verdacht, dass Fördermittel aufgrund einer bestimmten politischen Gesinnung entzogen werden könnten. Diese Interpretation sorgt für erheblichen Unmut und Skepsis gegenüber der Ministerin.