08. November, 2025

Startups & VC

Kraken holt Top-Managerin – Angriff auf den deutschsprachigen Kryptomarkt

Mit der Verpflichtung von Nazli Visne als Head of Growth für Deutschland, Österreich und die Schweiz setzt die Kryptobörse Kraken zum Marktausbau an. Die MiCA-Lizenz schafft erstmals klare Regeln – und eröffnet Kraken strategische Chancen, während Europa für US-Fintechs zum Türöffner wird.

Kraken holt Top-Managerin – Angriff auf den deutschsprachigen Kryptomarkt
Mit MiCA-Lizenz und neuer Wachstumschefin nutzt die Börse Europas Regulierung als Markteintrittstor – während die USA weiter über Krypto streiten.

Ein klarer Schritt: Kraken greift an

Kraken besetzt eine Schlüsselposition neu – und sendet damit ein Signal an die europäische Finanzwelt. Nazli Visne, eine Managerin mit mehr als zehn Jahren Erfahrung im digitalen Tradinggeschäft, übernimmt die Verantwortung für das Wachstum in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

Ihre Aufgabe ist klar definiert: Präsenz ausbauen, Nutzer gewinnen, Kraken im regulierten Krypto-Europa etablieren. Dass Kraken ausgerechnet jetzt den Vorstoß wagt, ist kein Zufall. Mit der MiCA – Europas einheitlichem Rechtsrahmen für Kryptodienstleister – ist erstmals klar, was erlaubt ist und was nicht.

Kraken hält seit dem Sommer eine entsprechende Lizenz in Irland. Damit kann die Plattform hierzulande Handel und Staking anbieten – rechtssicher und mit Rückenwind der europäischen Regulierung.

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Europa wird vom Experimentierfeld zum Krypto-Markt mit Regeln

MiCA verändert den Markt radikal. Erstmals gilt für alle 27 EU-Länder dasselbe Regelwerk. Für Anleger bedeutet das Schutz, für Unternehmen Planbarkeit. Für US-Fintechs wie Kraken ist Europa damit attraktiver geworden als der eigene Heimatmarkt, wo die SEC zwar gerne ermittelt, aber kaum Klarheit schafft.

Visne bringt es in einem Statement auf den Punkt: Deutschland sei „einer unserer größten Märkte und ein Innovationszentrum für die finanzielle Zukunft Europas“. In einem Umfeld, in dem Anleger Sicherheit suchen, ist Regulierung kein Bremsklotz, sondern ein Wettbewerbsvorteil.

Warum gerade sie?

Visne kennt den deutschsprachigen Markt wie wenige andere in der Branche. Über ein Jahrzehnt arbeitete sie für den britischen Trading-Anbieter IG und war daran beteiligt, das Deutschlandgeschäft aufzubauen.

Danach wechselte sie zu Leverage Shares, einem Anbieter börsengehandelter Produkte. In einer Branche, in der viele Player noch immer von Visionen leben, bringt Visne etwas Seltenes mit: Erfahrung mit skalierbaren Geschäftsmodellen, strikten Finanzregeln und anspruchsvollen Privatkunden.

Genau das benötigt Kraken nun – Wachstum unter regulatorischer Beobachtung.

Kraken positioniert sich im globalen Krypto-Oligopol

Kraken gehört zu den Schwergewichten der Branche, hinter Coinbase einer der größten Kryptohandelsplätze weltweit. Medienberichten zufolge wurde das Unternehmen zuletzt mit rund 15 Milliarden Dollar bewertet.

Ein Börsengang steht auf der Roadmap – der europäische Marktausbau ist ein notwendiger Baustein dafür. Mit der Lizenzierung in Europa verschafft sich Kraken einen Vorsprung gegenüber Wettbewerbern, die noch auf regulatorische Genehmigungen warten.

Das Timing ist bemerkenswert: Während andere Börsen Rechtsstreitigkeiten bei US-Behörden umgehen müssen, erweitert Kraken seine Präsenz in einem der reguliertesten Märkte der Welt.

Ein neuer Markt – mit hohen Erwartungen

Die Aufgabe für Visne ist klar, aber anspruchsvoll: Sie muss Kraken in einem Markt positionieren, in dem Krypto nicht mehr das „wilde Abenteuer“ ist, sondern ein Finanzprodukt.

Die Zeiten grenzenloser Wachstumsfantasien sind vorbei. Die Branche muss beweisen, dass sie mehr kann als Volatilität. Und Kraken muss zeigen, dass ein reguliertes Krypto-Modell profitabel sein kann. Der europäische Markt wird damit zum Testfeld für die Zukunft des globalen Kryptohandels.

Kraken hat die Türen geöffnet – nun muss Visne beweisen, dass sie hindurchgehen kann.

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