29. Juni, 2025

Politik

Kostenloses Mittagessen für Kinder: Bürgerrat stellt Empfehlungen für gesunde Ernährung vor

Kostenloses Mittagessen für Kinder: Bürgerrat stellt Empfehlungen für gesunde Ernährung vor

Der Bürgerrat des Bundestages hat neun Empfehlungen zur Verbesserung der Ernährung in Deutschland vorgestellt. Bei einer Veranstaltung, an der auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas teilnahm, wurde betont, dass der Bundestag die Empfehlungen sehr ernst nehmen werde.

Ein kostenfreies und gesundes Mittagessen für alle Kinder steht dabei an erster Stelle. Bisher haben nur armutsgefährdete Kinder Anspruch auf ein kostenloses Mittagessen. Die Empfehlung des Bürgerrats lautet nun, dass dies für alle Kinder bundesweit eingeführt werden soll. Der Bund solle mindestens die Hälfte der Kosten übernehmen. Die Umsetzung des Vorschlags soll in den nächsten acht Jahren schrittweise erfolgen, beginnend in Kindertagesstätten.

Auf dem zweiten Platz landete die Idee eines staatlichen Labels, das den bewussten Einkauf gesünderer Lebensmittel erleichtern soll. Kunden sollen Produkte besser vergleichen können. Zudem sollen Supermärkte ab einer bestimmten Größe verpflichtet werden, noch genießbare Lebensmittel, die sonst entsorgt würden, an Tafeln zu spenden. Transparenz bei den Lebensbedingungen und der Herkunft von Tieren gehörte ebenfalls zu den Prioritäten.

Ein weiterer wichtiger Vorschlag betrifft das komplizierte Mehrwertsteuersystem für Lebensmittel. Der Bürgerrat fordert eine Neuausrichtung und plädiert für gesunde, umwelt- und klimafreundliche sowie bezahlbare Lebensmittel für alle. Konkret soll die Mehrwertsteuer für Obst und Gemüse in Bio-Qualität und für Hülsenfrüchte auf Null gesenkt werden. Zucker hingegen soll teurer werden und mit 19 Prozent besteuert werden. Für Fleisch schlägt der Bürgerrat eine Mehrwertsteuer von 19 Prozent vor, es sei denn, es gäbe eine Tierwohlabgabe oder das Fleisch stammt aus kontrollierter Bio-Qualität.

Weitere Empfehlungen des Bürgerrats sind eine gesunde Gemeinschaftsverpflegung in Pflegeeinrichtungen, eine Altersgrenze von mindestens 16 Jahren für Energydrinks sowie die Forderung nach mehr Personal für Lebensmittelkontrollen.

Wie die Empfehlungen des Bürgerrats letztendlich umgesetzt werden, ist noch offen. Das Bürgergutachten wird im Bundestag diskutiert, es besteht jedoch keine Verpflichtung zur Umsetzung der Vorschläge.