17. Mai, 2024

Grün

Konstanz in der Obst- und Gemüsekultur: Klimawandel bedingt vorerst keine größeren Sortenwechsel

Konstanz in der Obst- und Gemüsekultur: Klimawandel bedingt vorerst keine größeren Sortenwechsel

Inmitten der anhaltenden Debatten um die Folgen des Klimawandels für die heimische Landwirtschaft liefert die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO) eine beruhigende Perspektive. Trotz der sich wandelnden klimatischen Bedingungen prognostiziert der Verband keine drastische Diversifizierung im deutschen Obst- und Gemüseanbau in naher Zukunft. Äpfel und Möhren werden als tragende Säulen in den heimischen Feldern ebenso Bestand haben, wie Birnen, Zwiebeln und Kopfkohl.

Diese Prognose definiert zugleich die Erwartungen an die Marktlandschaft: Rückschlüsse von Südfrüchten wie Orangen, die den traditionellen Sorten den Platz streitig machen könnten, werden als unwahrscheinlich zurückgewiesen. Vielmehr stellt die Präsenz von Frostperioden in Deutschland ein signifikantes Hindernis für eine umfängliche Kultivierung thermophiler Arten dar. Doch Veränderungen an der Peripherie des Sortimentspektrums bleiben nicht aus: Die BVEO verweist auf kleinere Mengen exotischerer Kulturen wie Ingwer, Süßkartoffeln und Melonen, die bereits heute auf deutschem Boden Wurzeln schlagen.

Als Indiz für die Dominanz heimischer Fruchtsorten dienen Statistiken des Bundesamts, die bestätigen, dass der Apfel das rankendste Baumobst der Nation bleibt – trotz einer spürbaren Erntereduktion im Vorjahr im Zuge widriger klimatischer Ereignisse. Dennoch, mit dem trockenen Frühsommer und einem nasskalten Frühling als Widerstände, wurde die Apfelernte empfindlich getroffen und verzeichnete eine der geringsten Ausbeuten des letzten Jahrzehnts.

Die BVEO thematisiert ebenso die gestiegenen Produktionskosten, die sich zwangsläufig auf die Endverbraucherpreise niederschlagen. Mit der Feststellung, dass eine Rückkehr zu den einst niedrigen Preisen illusorisch sei, unterstreicht der Verband die Bedeutung gerechter Verkaufspreise für die Aufrechterhaltung der lokalen Anbauwirtschaft.