16. August, 2025

Grün

Klimawandel führt zu Wasserknappheit: Deutsche Versorgungsunternehmen warnen vor Folgen

Die Sicherheit der Wasserversorgung in Deutschland steht angesichts der zunehmenden Häufigkeit extremer Hitzewellen und Dürreperioden vor ernsthaften Herausforderungen. Eine kürzlich durchgeführte Studie des Verbands kommunaler Versorgungsunternehmen (VKU) offenbart besorgniserregende Zahlen: Nahezu die Hälfte der befragten Wasserversorgungsunternehmen berichtet von einer gestiegenen Nachfrage während extremer Hitzeperioden. Besonders alarmierend ist, dass etwa ein Drittel der Versorger in den letzten Jahren bereits Versorgungslücken erlebte.

In einigen Regionen stehen sowohl die Wasserversorgungsanlagen als auch die vorhandenen Leitungsnetze an ihren Kapazitätsgrenzen. Hinzu kommt, dass die verfügbare Wassermenge oftmals knapp bemessen ist. Prognosen deuten darauf hin, dass in den kommenden Jahren rund zwei Drittel der Wasserversorger mit einer Zunahme von Engpässen rechnen, wobei sowohl moderate als auch erhebliche Anstiege erwartet werden.

Die VKU weist darauf hin, dass insbesondere Regionen mit ohnehin limitierten Wasserressourcen oder einer ungenügend ausgebauten Infrastruktur besonders anfällig sind. Als Risikoregionen werden unter anderem Gebiete wie Franken und Brandenburg hervorgehoben. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich der VKU-Vizepräsident Karsten Specht zuversichtlich hinsichtlich der Fähigkeit der Wasserwirtschaft, den bevorstehenden Aufgaben gerecht zu werden. Gleichzeitig betont er die Notwendigkeit einer Anpassung an den Klimawandel, der zu häufigeren Hitze- und Dürreperioden führen wird.

Etwa 25 Prozent der befragten Unternehmen sehen sich bereits mit behördlichen Einschränkungen konfrontiert, während nahezu die Hälfte der Versorgungsunternehmen aktiv an ihre Kunden appelliert, den Wasserverbrauch zu reduzieren. In diesem Kontext unterstreicht der Verband die dringende Notwendigkeit klarer politischer Unterstützung.

Ein zentraler Wunsch des VKU ist die gesetzliche Priorisierung der öffentlichen Wasserversorgung bei Nutzungskonflikten, ein Bereich, der derzeit nicht gesetzlich festgelegt ist. Um die Anpassungsmaßnahmen zu unterstützen, empfiehlt der VKU zudem eine Vereinfachung der Planungs- und Genehmigungsverfahren. Darüber hinaus fordert der Verband, dass die Wasserwirtschaft Zugang zu den umfangreichen Infrastrukturfördermitteln des Bundes erhält, um die dringend erforderlichen Anpassungen und Investitionen zu realisieren.