17. Juli, 2025

Grün

Klimawandel bedroht Wale und Delfine weltweit

Klimawandel bedroht Wale und Delfine weltweit

Der Klimawandel hat dramatische Auswirkungen auf das Leben im Meer. Laut einem Bericht der Tierschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation (WDC) sind Wale und Delfine zunehmend von den Folgen des Klimawandels betroffen. Der Bericht mit dem Titel 'Whales in Hot Water' wurde anlässlich der UN-Klimakonferenz (COP28) in Dubai veröffentlicht.

Die steigenden Temperaturen beeinflussen die Lebensräume der Meeressäuger so stark, dass sie miteinander konkurrieren und teilweise sogar kämpfen müssen. Die Erwärmung der Meere führt zur vermehrten Bildung von Algenblüten, die giftige Toxine freisetzen. Diese Toxine werden laut WDC in zunehmendem Maße in toten Walen und Delfinen gefunden. Die Gifte können die Reaktionsfähigkeit der Meeressäuger beeinträchtigen und erhöhen so das Risiko von Kollisionen mit Schiffen.

Im Jahr 2015 wurden in Chile mindestens 343 Bartenwale gefunden, bei denen extrem hohe Konzentrationen der lähmenden Toxine nachgewiesen wurden. Die Todesfälle sind höchstwahrscheinlich auf eine Algenblüte zurückzuführen, wie die Organisation in ihrem Bericht festhält.

Die steigenden Temperaturen führen auch dazu, dass die Tiere sich in neue und oft stark frequentierte Gewässer begeben, was das Risiko von Schiffskollisionen weiter erhöht. Zudem werden die Meeressäuger anfälliger für Krankheiten. Laut WDC wurden mehr als 60 Prozent der Krankheitsausbrüche bei Walen und Delfinen in Zeiten erhöhter Meeresoberflächentemperaturen verzeichnet, die auf den Klimawandel zurückzuführen sind.

Der Klimawandel führt auch zu Kämpfen zwischen verwandten Arten. Zum Beispiel ziehen Große Tümmler aufgrund von Hitzeevents vermehrt in Gebiete mit kalifornischen Schweinswalen. Dort greifen die Tümmler die kleineren Verwandten vermehrt an, oft mit tödlichen Folgen.

Ein weiteres Problem ist der Rückgang von Krill, einer der wichtigsten Nahrungsquellen für Bartenwale. Die Überfischung und die wärmeren Meerestemperaturen haben zu einem Rückgang des Krill-Bestands geführt. Im Südlichen Ozean, wo die Wale im Polarsommer hinwandern, ist der Krill-Bestand seit den 1980er Jahren um 30 Prozent zurückgegangen. Für den Pazifik und den Atlantik wird bis zum Jahr 2100 ein Rückgang um 16 bis 19 Prozent prognostiziert. Durch den Nahrungsmangel können die Meeressäuger weniger Fett speichern und haben nicht genug Energie für ihre saisonalen Wanderungen. Zudem wurde beobachtet, dass viele Tiere nicht mehr in wärmere Gewässer zur Paarung wandern, was zu einem Rückgang der Geburtenrate führt.

Die Whale and Dolphin Conservation (WDC) fordert daher, die Zielsetzung des Pariser Abkommens, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen, weiter voranzutreiben. Darüber hinaus sollten effektive Schutzgebiete eingerichtet werden, in denen sich die Tiere ernähren, fortpflanzen und wandern können. Eine weitere Bedrohung für Wale und Delfine sind Fischereigeräte. Die Regierungen und die Industrie müssen destruktive Fischereipraktiken verbieten und Fangbeschränkungen und alternative Fanggeräte einführen, um den Beifang zu reduzieren.