27. Juli, 2024

Grün

Klimaschutz: Fördergelder-Lotterie für Heizungsaustausch nun erweitert

Klimaschutz: Fördergelder-Lotterie für Heizungsaustausch nun erweitert

Die Bundesregierung öffnet die Schatulle für klimafreundlichere Heizsysteme. Seit dieser Woche steht staatliche Unterstützung für den Austausch alter Heizkörper nun auch selbstnutzenden Eigentümerinnen und Eigentümern von Mehrfamilienhäusern sowie Wohnungseigentümergemeinschaften zur Verfügung. Bereits größere Aufmerksamkeit hatten jene 27.000 Anträge geweckt, die seit Ende Februar von Einfamilienhausbewohnerinnen und -bewohnern eingereicht worden waren – ein beachtliches Interesse am staatlichen Zuschussprogramm.

Zugeknöpfte private Vermieter und Mitglieder von Wohnungseigentümergemeinschaften, die ihre eigenen vier Heizwände modernisieren wollen, sind ebenfalls ab August im Förderrennen. Das Ziel: raus aus fossilen Brennstoffen, hin zu umweltfreundlichen Energieträgern.

Wer sein Budget schaukelt, muss jedoch aufmerksam die Förderkriterien lesen. Mit bis zu 70 Prozent können Kosten abgefedert werden, 30 Prozent gibt es dabei für jeden. Einen besonderen Anreiz bietet ein Effizienz-Bonus für die Nutzung von Wärmepumpen mit umweltschonenden Kältemitteln. Hinzu gesellt sich ein zeitlich begrenzter Geschwindigkeits-Bonus, der abhängig von gewähltem Heizsystem und Zeitpunkt des Austausches gewährt wird und ab 2029 sukzessive abnimmt. Auch das Einkommen spielt eine Rolle: Ein Einkommens-Bonus verwöhnt kleinere Haushaltskassen weiterhin, während Biomasseheizungen mit einem Staubemissionsgutschein winken.

Finanzierungshungrige können ergänzend einen KfW-Förderkredit beantragen. Dies ermöglicht ein lukrativer Kreditrahmen mit der Hausbank – entweder vor oder gar nach Beginn der Heizungsmodernisierung.

Nicht alles Gold, was glänzt, mahnt indes die Kritik: Haus und Grund attestiert dem Verfahren angesichts gestaffelter Antragszeiten eine beschwerliche Unübersichtlichkeit und verweist auf die verzögerten Auszahlungen. Derweil applaudiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) für die flinkere Abwicklung.

Branchenexperten plädieren für zügiges Handeln und verweisen auf entspannte Lieferketten. Der Appell: Vor den ungewissen Zügen der Zukunft nicht die Gegenwart und ihre förderlichen Bedingungen aus den Augen verlieren. Der vzbv und das Bundeswirtschaftsministerium beruhigen indes die Gemüter und debattieren über eine Langfristabsicherung jenseits von 2024, während momentan rund 16 Milliarden Euro für das Jahr bereitliegen – ein Puffer für die energetische Modernisierung neben dem bloßen Kesseltausch.