IG Metall widerspricht Gerüchten
„Wenn ein Werk morgen etwas anderes produziert als heute, ist das keine Schließung“, betonte Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen/Sachsen-Anhalt. Für die Gewerkschaft sei maßgeblich, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben – auch dann, wenn künftig nicht mehr Autos, sondern andere Produkte gefertigt würden.
Auslaufende Modelle, offene Zukunft
Der Standort Osnabrück beschäftigt derzeit rund 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Noch werden hier Porsche-Modelle produziert, ab 2026 endet diese Fertigung. Mitte 2027 läuft auch die Produktion des VW T-Roc Cabrios aus. Ein Folgeauftrag ist bislang nicht in Sicht – entsprechend groß ist die Unsicherheit in der Belegschaft.
Tarifliche Absicherung
In den jüngsten Verhandlungen mit Volkswagen hatte die IG Metall durchgesetzt, dass weder Werksschließungen noch betriebsbedingte Kündigungen erfolgen dürfen. Dennoch bleibt die Frage offen, wie es nach 2027 weitergeht. Gröger erinnerte daran, dass VW in der Pflicht stehe, den Beschäftigten „eine verlässliche Perspektive“ zu geben.
Rheinmetall als Option?
Spekulationen über eine mögliche Nutzung durch den Rüstungskonzern Rheinmetall befeuern die Diskussion. Vorstandschef Armin Papperger hatte Osnabrück zuletzt als möglichen Standort ins Gespräch gebracht, falls zusätzliche Kapazitäten benötigt würden.
Eine Delegation von Rheinmetall hatte das Werk im Frühjahr besichtigt. Volkswagen selbst sprach danach von einer „ergebnisoffenen Diskussion“, konkrete Entscheidungen gebe es jedoch nicht.
Aktie unbewegt
An der Börse lösten die Meldungen keine nennenswerte Bewegung aus. Die VW-Vorzugsaktie notierte am Dienstag im Xetra-Handel bei rund 101,65 Euro, nahezu unverändert. Anleger werten die Aussagen der IG Metall offenbar als Signal der Stabilität – auch wenn die Zukunft des Werks offen bleibt.
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