26. August, 2025

Wirtschaft

Kanada erwägt strategische Kooperation im Rüstungssektor mit Thyssenkrupp

Der deutsche Rüstungskonzern Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) steht möglicherweise vor einem bedeutenden Vertragsabschluss mit der kanadischen Regierung, in dem der Erwerb mehrerer U-Boote in Betracht gezogen wird. Dabei hat sich TKMS als einer der letzten beiden verbleibenden Kandidaten positioniert, wie der kanadische Premierminister Mark Carney nach einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz in Berlin bekannt gab. Dieses Treffen könnte den Weg für eine engere sicherheitspolitische Kooperation zwischen Deutschland und Kanada ebnen.

Premierminister Carney plant, in den kommenden Wochen weitere Schritte zu unternehmen, um die Entscheidungsfindung voranzutreiben. Dazu gehört ein geplanter Besuch beim Hauptsitz von TKMS in Kiel, um sich ein genaueres Bild von den Kapazitäten und der Innovationskraft des deutschen Unternehmens zu machen. Darüber hinaus kündigte Carney eine Reise nach Südkorea für den Oktober an, um dort den zweiten verbliebenen Wettbewerber zu bewerten.

Thyssenkrupp Marine Systems hat sich im internationalen Markt für konventionelle U-Boote einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Aktuell arbeitet das Unternehmen eng mit Deutschland und Norwegen zusammen, die gemeinsam den Bau von zehn U-Booten der Klasse 212CD vorantreiben. Der mögliche Beitritt Kanadas zu diesem Vorhaben könnte nicht nur zur Stärkung transatlantischer Partnerschaften beitragen, sondern auch neue Maßstäbe in der maritimen Sicherheit setzen.

Bundeskanzler Merz hob die strategische Relevanz einer solchen Zusammenarbeit hervor, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit im Nordatlantik. Er betonte, dass ein gemeinsames System in der U-Boot-Technologie "ein sehr starkes Signal" für die Verteidigungs- und Sicherheitszusammenarbeit darstellen würde. Diese Aussicht könnte die Beziehungen zwischen den beteiligten Ländern weiter vertiefen und die Verteidigungsfähigkeit der Allianz deutlich stärken.

Die Entscheidung seitens Kanadas wird mit Spannung erwartet und könnte einen wesentlichen Einfluss auf die internationale Rüstungslandschaft sowie die geopolitischen Allianzen im Nordatlantik haben. Sollte Kanada sich für TKMS entscheiden, würde dies die Anforderungen an die internationalen Kooperationen im Bereich der modernen Rüstungstechnik auf eine neue Ebene heben.