30. Juni, 2025

Wirtschaft

Kampf um den Überflug: Abbruch des Mega-Deals zwischen British Airways und Air Europa

Kampf um den Überflug: Abbruch des Mega-Deals zwischen British Airways und Air Europa

Die International Airlines Group (IAG), Muttergesellschaft von British Airways, Aer Lingus und Iberia, hat erneut auf den Erwerb der spanischen Fluggesellschaft Air Europa verzichtet. Grund dafür sind erneute Bedenken der Wettbewerbsbehörden, die das Vorhaben blockieren wollen.

Letztes Jahr hatte IAG den Kauf von 80 Prozent der Anteile an Air Europa für 400 Millionen Euro wiederbelebt, nachdem die Europäische Kommission den ersten Übernahmeversuch 2021 gestoppt hatte. Trotz intensiver Bemühungen seitens IAG, die Brüsseler Beamten zu überzeugen, signalisierte die Kommission erneut, dass sie den Zusammenschluss nicht genehmigen würde. Infolgedessen zog IAG den Stecker.

Die Konzernleitung von IAG hatte gehofft, die seit Jahren verfolgte Strategie erfolgreich umzusetzen, um den Standort Madrid als konkurrenzfähigen Hub zu etablieren, der es mit den größten Flughäfen Europas aufnehmen kann. Die gescheiterte Übernahme ist ein Rückschlag für die Gruppe, die bereits 2021 eine 50-Millionen-Euro-Strafgebühr an den spanischen Tourismuskonzern Globalia zahlte. Auch diesmal wird erneut eine Strafgebühr derselben Höhe fällig.

Die Unzufriedenheit seitens der EU-Kommission unter Margrethe Vestager wiegt schwer. Sie warnte, dass der Deal den Wettbewerb im europäischen und lateinamerikanischen Markt beeinträchtigen könnte, was im schlimmsten Fall zu höheren Kosten für die Passagiere führen würde. Das dominante Marktpotenzial eines einzelnen Konzerns am internationalen Flughafen in Madrid war ein besonders kritischer Punkt.

IAG versuchte, diesen Einwänden entgegenzukommen, indem angeboten wurde, die Hälfte der Start- und Landerechte von Air Europa an Wettbewerber abzutreten. Doch selbst diese weitreichende Zugeständnis konnte die Bedenken nicht ausräumen. Dies zeigt, wie skeptisch die europäischen Regulierungsbehörden gegenüber „Slot Remedies“ in den letzten Jahren geworden sind.

Laut IAG-CEO Luis Gallego ist das Abbrechen des Deals im besten Interesse der Aktionäre. Der Fokus des Konzerns bleibt darauf gerichtet, auch ohne die Fusion den Hub Madrid weiter auszubauen und starke Ergebnisse zu erzielen. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich IAG in diesem zukunftsträchtigen Markt weiterhin positionieren wird.