26. Juli, 2025

Wirtschaft

Jungheinrich in der Kritik: Restrukturierungspläne stoßen bei IG Metall auf Widerstand

Der Hamburger Gabelstaplerhersteller Jungheinrich sieht sich derzeit starker Kritik vonseiten der Industriegewerkschaft Metall ausgesetzt, da das Unternehmen, im Rahmen seiner ehrgeizigen Wachstumspläne, drastische Umstrukturierungsmaßnahmen durchführt. Insbesondere die geplante Schließung des Werks in Lüneburg sorgt für Unruhe, denn diese Maßnahme wird von der Gewerkschaft als ein erheblicher 'Tabubruch' verurteilt.

Der Gewerkschaftssekretär Ole Drewes äußerte sich besorgt darüber, dass Jungheinrich plant, seine Umsätze bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln, ohne dabei ausreichend Rücksicht auf seine Belegschaft zu nehmen. Er kritisiert, dass das Unternehmen, trotz seiner Profitabilität, die soziale Verantwortung gegenüber seinen Angestellten vernachlässige. Diese Maßnahmen stehen im Kontext eines umfassenden Sparprogramms, das darauf abzielt, die Wettbewerbsposition von Jungheinrich zu stärken.

Im Zuge dieses Sparprogramms plant der Konzern den weltweiten Abbau von 1.000 Arbeitsplätzen. Neben der Schließung des Lüneburger Werks, von der rund 380 Beschäftigte betroffen sind, sind auch signifikante Stellenstreichungen an den Standorten in Norderstedt und der Zentrale in Hamburg vorgesehen. Diese Maßnahmen spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen viele Industrieunternehmen stehen, die sich in einem zunehmend globalisierten und wettbewerbsorientierten Markt behaupten müssen.

Gleichzeitig hat Jungheinrich seine zukünftigen Geschäftsaussichten revidiert und die Prognosen für das Jahr 2025 nach unten korrigiert. Im Jahr 2024 erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 289 Millionen Euro, was einem Rückgang von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Der Umsatz belief sich auf etwa 5,4 Milliarden Euro. Trotz dieser finanziellen Abschwächung hält der Konzern an seinen ambitionierten Wachstumszielen fest und strebt bis zum Jahr 2030 einen Umsatz in Höhe von zehn Milliarden Euro an.

Die Spannungen zwischen Unternehmensführung und Gewerkschaft machen deutlich, dass wirtschaftliches Wachstum oft mit schwierigen Entscheidungen verbunden ist, die sowohl die Interessen der Aktionäre als auch die der Mitarbeiter betreffen. In Zeiten der Transformation ist es für Unternehmen entscheidend, den Dialog mit allen Stakeholdern zu suchen, um nachhaltigen und integrativen Erfolg zu sichern.