Israels Verteidigungsminister hat den Druck auf die Hamas intensiviert und deutlich gemacht, dass die Verweigerung der Freilassung von Geiseln durch die Islamisten zu einem Verlust von Territorium im Gazastreifen führen wird. Laut einer Stellungnahme aus seinem Büro hat Israel Katz klargemacht, dass bei anhaltendem Widerstand der Armee befohlen wurde, die dortige Bevölkerung zur Flucht aufzufordern. Konkrete Details zur Umsetzung dieser Strategie wurden nicht genannt, jedoch wird in israelischen Medien über eine mögliche Annexion von Gebieten spekuliert.
Zusätzlich brachte Katz die Idee einer Ausweitung von Sicherheitszonen im Grenzgebiet des Gazastreifens vor, die dauerhaft unter israelischer Kontrolle stehen sollen. Der Verteidigungsminister kündigte an, dass umfassender Druck in militärischer und ziviler Hinsicht ausgeübt werde, darunter auch die Evakuierung nordöstlicher Teile des Gazastreifens.
Israel hält weiterhin an dem Vorschlag von US-Sondergesandtem Steve Witkoff fest, der die Freilassung aller verbliebenen Entführten in zwei Phasen mit einer dazwischenliegenden Waffenruhe vorsieht. Trotz eines kürzlichen Vorschlags, diese Ruhephase zu verlängern, waren die Verhandlungen in Katar nicht erfolgreich, und die israelische Armee hat ihre militärischen Aktionen gegen die Hamas erneut intensiviert. Die Hamas besteht indes auf einer sofortigen Umsetzung der zweiten Phase eines Gaza-Abkommens, das ein Kriegsende und den Abzug israelischer Truppen vorsieht, wobei bisher noch keine abschließenden Vereinbarungen getroffen wurden. Seit Dienstag hat sich die Lage verschärft, was das Ende der bisherigen Waffenruhe bedeutet.