Ein wichtiger Sieg für die Hamas: Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat entschieden, dass Israel bei seinem Militäreinsatz im Gazastreifen verstärkt Schutzmaßnahmen für die dort lebenden Palästinenser ergreifen muss. Die islamistische Terrororganisation begrüßte diesen Entscheid und betonte, dass er dazu beitrage, Israel weiter international zu isolieren.
Der Sprecher der Hamas äußerte sich positiv zu dem Urteil und bezeichnete es als eine 'wichtige Entwicklung'. Das Verfahren vor dem UN-Weltgericht werde die 'Verbrechen Israels im Gazastreifen öffentlich machen', so der Sprecher laut einer Mitteilung der Hamas. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, Israel dazu zu zwingen, den Richterspruch umzusetzen.
Der Internationale Gerichtshof hatte zuvor festgestellt, dass im Gazastreifen eine Gefahr von Völkermord herrsche. Allerdings entsprachen die Richter damit nur teilweise einem Eilantrag Südafrikas, das eine sofortige Einstellung der militärischen Handlungen Israels gefordert hatte. Israel werde nun jedoch dazu aufgefordert, Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um Völkermord zu verhindern und mehr humanitäre Hilfe zuzulassen. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine endgültige Entscheidung über den Hauptvorwurf des Völkermordes. Das Verfahren könnte sich noch über Jahre hinziehen.
Der Gaza-Krieg wurde durch das brutale Massaker von Hamas-Terroristen und anderen extremistischen Gruppen am 7. Oktober in Israel ausgelöst. Dabei wurden auf israelischer Seite mehr als 1200 Menschen getötet, darunter mindestens 850 Zivilisten. Als Reaktion auf diese Angriffe führte Israel massive Luftangriffe und eine Bodenoffensive im Gazastreifen durch. Das Vorgehen Israels steht aufgrund der hohen Anzahl an Opfern und des großen Leids der Zivilbevölkerung international stark in der Kritik.