Der Iran hat seine starke Unzufriedenheit über die jüngsten Androhungen von Sanktionen durch Europa zum Ausdruck gebracht, und bezeichnet diese als unverantwortlich. Der iranische Außenminister, Abbas Araghtschi, äußerte sich auf der sozialen Plattform X und rief Frankreich, Großbritannien und Deutschland dazu auf, die „überholten Politiken des Drucks und der Bedrohungen“ aufzugeben. Diese Drohungen entstammen den sogenannten E3-Staaten - Deutschland, Frankreich und Großbritannien - die beabsichtigten, strikte Sanktionen gegen den Iran erneut zu aktivieren, sollte keine nennenswerten Fortschritte in Bezug auf ein neues Atomabkommen bis zum Ende des Sommers erzielt werden.
Das sogenannte Wiener Abkommen, das im Jahr 2015 als Grundlage für das iranische Atomprogramm formuliert wurde, befindet sich an einem kritischen Punkt, da es offiziell im Oktober abläuft. In dieser entscheidenden Phase liegt es an den europäischen Mächten, zu entscheiden, ob sie den sogenannten Snapback-Mechanismus nutzen wollen, um frühere UN-Sanktionen gegen den Iran mit minimalem Widerstand wieder in Kraft zu setzen.
Ungeachtet der wiederholten Verhandlungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem Iran sind diese in den letzten Monaten ins Stocken geraten, nicht zuletzt aufgrund des anhaltenden Iran-Israel-Konflikts. Zu dieser schwierigen Situation trugen auch Angriffe der USA auf iranische Atomanlagen bei, die die Spannungen weiter verschärften.
Derzeit gibt es keinen festgelegten Termin für die Wiederaufnahme der Verhandlungen, welche darauf abzielen, das iranische Atomprogramm einzuschränken und die Entwicklung von Atomwaffen zu verhindern. Die internationale Gemeinschaft beobachtet mit zunehmender Besorgnis die Entwicklungen und fordert sowohl von Teheran als auch von den E3-Staaten flexiblere und konstruktivere Ansätze zur Resolution dieses diplomatischen Stillstands.