27. Juli, 2024

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Internationales Bekenntnis zur Atomenergie: 30 Nationen für expansiven Ausbau

Internationales Bekenntnis zur Atomenergie: 30 Nationen für expansiven Ausbau

In einem Schulterschluss bekennen sich etwa 30 Länder gemeinsam zum ambitionierten Ausbau der Kernkraft. Dies wurde anlässlich des ersten internationalen Gipfeltreffens für Atomenergie in Brüssel festgehalten, bei dem die Unterzeichner die zentrale Rolle der Atomkraft bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen hervorhoben. Besonders betont wurde die Notwendigkeit, das volle Potenzial nuklearer Energie zu nutzen, um die klimapolitischen Ziele effektiver ansteuern zu können.

Die Energiekonferenz, an der Spitzenpolitiker aus Ländern wie Frankreich, den Niederlanden und Polen teilnahmen und die durch hochrangige Abgesandte aus Weltmächten wie den USA, China und Japan unterstützt wurde, setzte ein klares Zeichen für die Kernkraft. Neben dem Beschluss zum Neubau von Atomkraftwerken stand auch die Lebenszeitverlängerung bestehender Anlagen sowie der zügige Einsatz innovativer, kompakter Reaktor-Typen im Fokus der Gespräche.

Eine zusätzliche Facette der Diskussion bildete das Plädoyer für verstärkte finanzielle Unterstützung von Atomenergieprojekten durch internationale Finanzinstitutionen, etwa die Weltbank, wobei die Staatsvertreter darauf verwiesen, dass alternative Energieformen oft eine bevorzugte Behandlung durch Entwicklungsbanken erfahren würden.

Deutschland, das bereits den Ausstieg aus der Kernenergie vollzogen hat, nahm an dem Gipfel nicht teil. Die Tagung wurde zudem von Protestaktionen der Umweltorganisation Greenpeace begleitet, welche die Atompolitik der teilnehmenden Länder kritisch sieht.

Laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind zurzeit weltweit 415 Reaktoren im Einsatz. Bedeutungsvoll ist in diesem Kontext auch die Ankündigung etwa 20 Nationen während der Weltklimakonferenz im vergangenen Jahr, mit dem Ziel voranzuschreiten, die Kapazitäten in der Atomstromproduktion bis zum Jahr 2050 zu verdreifachen. Eine Entwicklung, die den Stellenwert der Nuklearenergie in der zukünftigen Energiepolitik unterstreicht.